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Melchior Wańkowicz – ein Meister der Reportage

10.09.2024 10:11
Vor 50 Jahren, am 10. September 1974, verstarb der Schriftsteller, Publizist und Journalist Melchior Wańkowicz. 
Melchior Wańkowicz nahm an der berhmten Schlacht von Monte Cassino teil.
Melchior Wańkowicz nahm an der berühmten Schlacht von Monte Cassino teil. NAC

Seine Karriere begann Wańkowicz beim Polnischen Rundfunk. Während des Zweiten Weltkriegs war er Kriegskorrespondent beim II. Polnischen Korps unter General Władysław Anders. Er nahm auch an der berühmten Schlacht von Monte Cassino teil.

In den 1960er Jahren unterzeichnete er den sogenannten „Brief der 34“, in dem polnische Intellektuelle unter anderem gegen die von den Kommunisten auferlegte Zensur protestierten.

Melchior Wańkowicz, auch als „Vater der polnischen Reportage“ bekannt, hinterließ ein reiches literarisches Erbe mit über 40 Werken – darunter Romane, Reportagen, Memoiren und Essays über die Theorie des Journalismus. Sein bekanntestes Werk ist „Die Schlacht um Monte Cassino“, eine dreibändige Monografie, die den Soldaten von General Anders gewidmet ist. Weitere bekannte Bücher sind unter anderem „Tworzywo“, „Na tropach Smętka“, „Ziele na kraterze“, „Hubalczycy“, „Westerplatte“ und „Die Karaffe von La Fontaine“.


Wańkowicz berichtete aus erster Hand über die Vorbereitungen, die schweren Kämpfe und den endgültigen Sieg, bei dem die polnische Flagge über den Klosterruinen auf dem Monte Cassino gehisst wurde. fot. NAC Wańkowicz berichtete aus erster Hand über die Vorbereitungen, die schweren Kämpfe und den endgültigen Sieg, bei dem die polnische Flagge über den Klosterruinen auf dem Monte Cassino gehisst wurde. fot. NAC

Wańkowicz verstand es meisterhaft, den aus der alten polnischen Adelskultur stammenden Erzählstil der „gawęda“ zu nutzen. Seine Prosa ist reich an Abschweifungen und Anekdoten.

Melchior Wańkowicz verstarb am 10. September 1974.

Wettbewerb „Melchiory“

Seit 2005 organisiert der Polnische Rundfunk den landesweiten Wettbewerb „Melchiory“, der Schöpfer von Radioreportagen fördert und auch Reportagen aus anderen Medien würdigt. Im vergangenen Jahr (2023) wurden Auszeichnungen in den Kategorien „Reportage des Jahres“, „Dokumentation des Jahres“, „Inspiration des Jahres“ und „Produzent des Jahres“ verliehen.

Den Preis für die beste Radioreportage erhielt Jolanta Rudnik vom Polnischen Rundfunk Koszalin. Zwei gleichwertige Auszeichnungen in dieser Kategorie („Reportage des Jahres“) gingen an Michał Kwiatkowski vom Polnischen Rundfunk Wrocław und Alicja Samolewicz-Jeglicka vom Polnischen Rundfunk Gdańsk.


PAP/jc