Deutsche Redaktion

Regierung hält Sondersitzung. Wrocław ruft Hochwasseralarm aus

16.09.2024 09:17
Wegen der schweren Überschwemmungen im Süden Polens erwägt die Regierung den Katastrophenzustand auszurufen. Wie Premierminister Donald Tusk am Sonntag bekanntgab, soll die entsprechende Entscheidung heute fallen.
Podjęto decyzje o przekazaniu środków z rezerwy dla ofiar powodzi
Podjęto decyzje o przekazaniu środków z rezerwy dla ofiar powodziFoto: NewsLubuski/East News

Der Katastrophenzustand soll die vom Hochwasser betroffenen Gebiete umfassen. Derzeit laufen Konsultationen mit den regionalen Wojewoden, erklärte der stellvertretende Innenminister Czesław Mroczek am Montag in einem Radiointerview.

Neben der Ausrufung des Katastrophenzustands bereitet die Regierung auch finanzielle Hilfe für die Betroffenen vor. Premierminister Tusk hat den Finanzminister beauftragt, Mittel für Soforthilfe und Hochwasserhilfe bereitzustellen. „Ich habe sie angewiesen, sicherzustellen, dass die Hilfe so schnell und so einfach wie möglich ausgezahlt wird“, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak am Sonntag in Katowice.

Das Hochwasser richtet weiterhin schwere Schäden im Süden und Westen Polens an, wobei die kritischsten Situationen in Niederschlesien und der Region Opole (Oppeln) gemeldet werden. Am Wochenende besuchten Tusk und wichtige Minister, die betroffenen Gebiete und trafen sich mit lokalen Krisenstäben.


Anhaltende Regenfälle haben im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu Hochwasser geführt. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen ganze Straßenzüge unter Wasser, hier gab es auch ein Todesopfer.

Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet. In der Nacht zum Montag war besonders die Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln betroffen. Das Wasser aus der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder, drang in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses ein, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Insgesamt 33 Patienten wurden von dort mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter auch Kinder und Schwangere.


 

Wrocław ruft Hochwasseralarm aus

Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Wrocław (Breslau) in Niederschlesien auf eine Flutwelle vor. Voraussichtlich wird diese die Stadt am Mittwoch erreichen.

Bürgermeister Jacek Sutryk rief Hochwasseralarm aus. Zu den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen gehörten die Überwachung der Deiche rund um die Uhr, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schließung von Deichübergängen, sagte Sutryk in einem auf Facebook verbreiteten Video.

Die bisherigen Prognosen, wonach Wrocław nicht so stark betroffen seien werde, seien korrigiert worden, sagte der Bürgermeister. Voraussichtlich werde die Flut aber nicht so hoch wie beim Oderhochwasser 1997. Damals wurde ein Drittel der Stadt überflutet.


PAP/jc