Deutsche Redaktion

Stoltenbergs Abschiedsrede: „Je mehr Waffen für die Ukraine, desto größer die Chance auf Frieden"

20.09.2024 07:00
„Das Paradoxe ist, dass die Chance auf Frieden umso größer ist, je mehr Waffen wir an die Ukraine liefern können“, sagte der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er forderte das Bündnis auf, mit China nicht denselben Fehler zu begehen wie mit Russland, indem es sich von dessen Rohstoffen abhängig macht.  
Stoltenberg hat eine Abschiedsrede gehalten. Am 1. Oktober wird der Niederlnder Mark Rutte das Amt des NATO-Generalsekretrs bernehmen.
Stoltenberg hat eine Abschiedsrede gehalten. Am 1. Oktober wird der Niederländer Mark Rutte das Amt des NATO-Generalsekretärs übernehmen.nato.int

Stoltenberg hat eine Abschiedsrede gehalten. Am 1. Oktober wird der Niederländer Mark Rutte das Amt des NATO-Generalsekretärs übernehmen. Wie der seit einem Jahrzehnt lang das Bündnis leitende norwegische Politiker erklärte, sei während seiner Amtszeit die Relevanz der NATO in Frage gestellt worden. Das Bündnis sei als „gespalten“, „veraltet“ und „im Zustand des Hirntods“ bezeichnet worden, sagte er. „Die Realität ist jedoch, dass die NATO stärker, vereinter und mächtiger ist als je zuvor“, betonte er. Auch die Ukraine sei dem Beitritt näher als je zuvor.

Der scheidende Generalsekretär gab anschliessend seine Ratschläge für die Zukunft. Wie er betonte, müssten die Verbündeten bereit sein, den Preis für den Frieden zu zahlen. Um alle innerhalb der NATO gesetzten Ziele zu erreichen, müssten die Mitgliedsländer anfangen, deutlich mehr als die festgelegte Obergrenze von 2 Prozent ihres BIP für die Verteidigung auszugeben.

„Freiheit ist wichtiger als Freihandel“, betonte Stoltenberg. Wie er erinnerte, seien einige Verbündete einst der Überzeugung gewesen, dass der Kauf von russischem Gas eine rein kommerzielle Angelegenheit sei. „Das war ein Irrtum. Russland setzt Gas als Zwangsmittel ein, um uns von der Unterstützung der Ukraine abzuhalten. Wir dürfen nicht den gleichen Fehler mit China machen“, erklärte der NATO-Generalsekretär. Dabei verwies er auf seltene Erdmetalle und die Übernahme der Kontrolle über kritische Infrastrukturen durch Peking.

RMF24/Reuters/ps

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