Deutsche Redaktion

20.000 Tonnen explosiver Substanz an Bord. Testet Russland die NATO?

23.09.2024 08:00
Ein mit Russland in Verbindung stehendes Schiff ist in norwegischen Gewässern mit 20.000 Tonnen explosivem Ammonsalpeter an Bord gestrandet. Die Ladung ist siebenmal größer als diejenige, die vor vier Jahren zur Explosion in Beirut geführt hatte. Damals wurden mindestens 200 Menschen getötet.
Das Schiff Ruby hat Sicherheitsbedenken geweckt, nachdem ihm die norwegischen Behrden Anfang des Monats die Andockerlaubnis verweigert hatten.
Das Schiff Ruby hat Sicherheitsbedenken geweckt, nachdem ihm die norwegischen Behörden Anfang des Monats die Andockerlaubnis verweigert hatten.Malcolm Cranfield über marinetraffic.com

Laut dem Online-Schiffsverfolgungsdienst Marinetraffic.com befand sich die MS Ruby am Sonntagnachmittag in der Skagerrakstraße zwischen Norwegen und Dänemark in internationalen Gewässern. Die dänische Schifffahrtsbehörde hatte den Kapitän angewiesen, einen Seelotsen zu bestellen, der dem Schiff bei der Durchfahrt durch die flachen und engen dänischen Meerengen helfen sollte. Diese Route wurde jedoch schließlich gestrichen. „Der Grund für die Änderung ist die Notwendigkeit, einen Ort zu finden, an dem das Schiff seine gefährliche Ladung loswerden kann", betonten Beamte der dänischen Seefahrtsbehörde gegenüber Medien.

Wie die schwedische Zeitung Göteborgs-Posten berichtete, hat unter anderem der Hafen von Göteborg die Annahme des Schiffes aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Schweden argumentierte, seine Häfen würden in der Nähe von dicht bewohnten Gebieten liegen. Zuvor hatten auch litauische Behörden die Einfahrt des Schiffes mit explosivem Material verweigert, solange es Sprengstoff an Bord hatte.

Schiff mit Verbindungen zu Russland

Nach Angaben der dänischen Zeitung Information und des investigativen Kollektivs Danwatch wird das Schiff Ruby von einem libanesischen Unternehmen kontrolliert. Es sei Eigentum von Syrern und fährt mit Ladungen aus Russland. Das Schiff ist in Malta registriert und steuerte aus dem russischen Hafen Kandalakscha in der Region Murmansk auf Las Palmas auf Mallorca zu, lief aber auf Grund. Trotz Schäden hat das Schiff nach 1.600 km Tromsoe in Nordnorwegen erreicht. Bei einer Inspektion wurden sechs Mängel festgestellt, darunter Risse im Schiffsrumpf sowie Schäden an der Schiffsschraube und am Ruder. Außerdem wurden Unregelmäßigkeiten bei den Segelqualifikationen der Besatzung festgestellt. Das Schiff muss abgeschleppt werden.

Mit dem Kreml verbundene Fracht- und Ölschiffe verstoßen seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine oftmals gegen Sanktionen. Experten haben gewarnt, dass sich das Schiff in der Nähe eines NATO-Stützpunktes und in der Nähe von Öl- und Gasanlagen aufgehalten hat. Diese Aktionen könnten auch Teil eines hybriden Krieges sein. Russland könnte die nordischen Länder einschüchtern und ihre Reaktion testen, wenn sich ein Schiff wichtigen Anlagen nähere, stellten die Experten fest.

PAP/WP/ps

 

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