Israelische Streitkräfte erklärten, sie hätten in den vergangenen Stunden „Dutzende“ Ziele der Hisbollah bombardiert, darunter Raketenabschussrampen, die auf Israel gerichtet waren, sowie Waffenlager. Zu den Angriffszielen zählten auch Gebäude, in denen die Miliz mutmaßlich Waffen versteckt hielt.
Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff auf Beirut getötet
Am Freitag führten israelische Kampfflugzeuge einen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut durch, bei dem der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah ums Leben kam. Auch mehrere hochrangige Funktionäre der Organisation wurden getötet. Das Hauptziel der israelischen Operation war das Hauptquartier der Hisbollah in Beirut.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete den Tod Nasrallahs als „Vergeltung“ für die Angriffe der Hisbollah und erklärte, der Tod des Milizführers werde die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, erleichtern.
Legitimation nach internationalem Recht
Ein Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, betonte, das Hauptquartier der Hisbollah sei ein legitimes militärisches Ziel gewesen. Die Angriffe stünden im Einklang mit dem internationalen Recht. Seinen Angaben zufolge plante die Hisbollah am 7. Oktober einen großangelegten Angriff auf Israel, der jedoch von den israelischen Streitkräften vereitelt wurde.
Internationale Bedrohung durch Hisbollah
Die israelische Armee warnte vor der wachsenden Bedrohung durch die Hisbollah. Die Organisation stelle nicht nur ein Risiko für Israel, sondern auch für die internationale Gemeinschaft dar, erklärte Hagari. Der Tod Nasrallahs wurde von der Hisbollah bestätigt. Neben Nasrallah starben bei dem Angriff auch hochrangige Hisbollah-Kommandanten, darunter Ali Karki, der für die Operationen der Miliz im Süden Libanons verantwortlich war. Auch der iranische Revolutionsgarden-Offizier, der als stellvertretender Kommandant fungierte, soll laut Berichten Teherans bei dem Luftangriff getötet worden sein.
Massive Vertreibungen im Libanon
Die israelischen Angriffe konzentrierten sich in den vergangenen Tagen vor allem auf den Süden des Libanons, wo die Hisbollah besonders aktiv ist. Seit Beginn der Offensive sind laut libanesischen Regierungsangaben über 700 Menschen ums Leben gekommen. Über eine Million Menschen wurden vertrieben, allein seit Freitag mehrere Hunderttausend, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Vergeltungsmaßnahmen der Hisbollah
Als Vergeltung für den israelischen Angriff auf das Hisbollah-Hauptquartier wurde eine Rakete aus dem Libanon in Richtung Jerusalem abgefeuert. Der Angriff löste in der israelischen Hauptstadt sowie in Teilen des Westjordanlands Luftalarm aus. Die Raketenattacke wird als Vergeltungsaktion für den Tod des Hisbollah-Anführers Nasrallah gewertet, der als einer der wichtigsten Führer der schiitischen Miliz galt.
PAP/jc