Die „Bürgerpatrouillen“ sind informelle Gruppen, die sich über soziale Medien organisieren und von Personen aus nationalistischen Kreisen unterstützt werden. Vor allem Männer schließen sich zusammen, um in verschiedenen polnischen Städten angeblich für Sicherheit zu sorgen.
Eine solche Gruppe zog am Samstag, den 21. September, durch Żyrardów und griff dabei zuerst drei Georgier an, bevor sie in ein Arbeiterwohnheim eindrangen, in dem Ukrainer, Aserbaidschaner und Georgier lebten. Obwohl die Opfer bisher keine Anzeige erstattet haben, zeigen Aufnahmen, die von der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ veröffentlicht wurden, dass es sich um einen gezielten Angriff auf Migranten handelte.
Ermittlungen laufen – Opfer noch nicht identifiziert
Im Polnischen Rundfunk bestätigte Innenminister Duszczyk, dass die Polizei in dieser Angelegenheit intensiv ermittelt. „Alle Vorfälle, die durch die Medien bekannt werden oder bei der Polizei gemeldet werden, werden sehr ernst genommen. Es gibt hier keine Versäumnisse“, erklärte Duszczyk. Die größte Herausforderung besteht derzeit darin, die Opfer zu identifizieren, damit sie eine Anzeige erstatten können. „Es ist klar, dass ein solcher Vorfall stattgefunden hat, das wurde bestätigt. Es handelt sich nicht um Fake News. Die Polizei arbeitet daran, die Verantwortlichen zu ermitteln, und es gibt bereits erste Fortschritte“, sagte der stellvertretende Minister.
„Von Seiten des Innenministeriums gibt es keinerlei Toleranz für Rassismus. In der Migrationsstrategie, die ich gerade erarbeite, ist das ein zentraler Punkt: Sicherheit ist von entscheidender Bedeutung, aber für die Sicherheit ist die Polizei zuständig, nicht irgendwelche selbsternannten Milizen“.
IAR/jc