RZECZPOSPOLITA: Streit um den Religionsunterricht
Ab September 2025 wird es in den Schulen nur noch eine Religionsstunde geben; aktuell sind es noch zwei. Darüber hinaus wird der Religionsunterricht in der ersten oder letzten Stunde des Schultages stattfinden, also vor oder nach dem Pflichtunterricht. Heute haben die Schulleitungen noch mehr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Stundenpläne. Religionslehrer, Kirchen und religiöse Gemeinschaften protestieren gegen diese Änderungen, wie die Tageszeitung Rzeczpospolita berichtet.
Es ist anzumerken, dass sowohl Ministerin Barbara Nowacka als auch die stellvertretende Ministerin Katarzyna Lubnauer sehr konsequent und effizient agieren. Beide propagieren schon seit Langem die Idee eines säkularen Staates und die Notwendigkeit, Religion aus den Schulen zu entfernen – und setzen diesen Plan auch um. Sie berücksichtigen dabei keine entgegenstehenden Meinungen. Es ist nicht schwer zu erraten, dass dieses Vorgehen erneut einen Streit auslösen wird.
Ähnliche Konflikte sind bereits bei anderen weltanschaulichen Themen entstanden. Denn es ist leicht zu erkennen, dass unter dem Vorwand, Kindern und Jugendlichen das Leben zu erleichtern, de facto versucht wird, Religion ganz aus den Schulen zu entfernen. Paradoxerweise könnte dieses Thema einen weiteren Konflikt innerhalb der Regierungskoalition hervorrufen. Während die Linke Religion aus den Bildungseinrichtungen verbannen möchte, sagt die Bauernpartei PSL deutlich, dass sie dem niemals zustimmen wird. Sie betont, dass die Diskussion eher um die Qualität des Unterrichts und die Inhalte gehen sollte. In dieser Hinsicht sieht sie Diskussionsbedarf, und genau das möchten Kirchen und Religionsverbände auch erreichen. Allerdings ist das Bildungsministerium nicht gesprächsbereit, was zu einer noch stärkeren gesellschaftlichen Polarisierung führt. Religion wird so zu einem weiteren Konfliktfeld, urteilt die Tageszeitung Rzeczpospolita.
SUPER EXPRESS: Janusz P. und seine größte „Show“
Der ehemalige Politiker und Geschäftsmann Janusz P. ist nun in den Händen der Behörden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Ermittlungsfall, bei dem mehrere Tausend Menschen um 70 Millionen Zloty betrogen wurden, berichtet die Zeitung Super Express.
Die Zentrale Antikorruptionsbehörde und die Staatsanwaltschaft machen keine Ausnahme bei der Verhaftung von Verdächtigen, sagt der Innenminister Tomasz Siemoniak. Jan Śpiewak, der mehrere Anzeigen im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Ex-Politikers erstattet hat, äußert seine Genugtuung. In den letzten Monaten beschränkten sich die öffentlichen Auftritte von Janusz P. hauptsächlich auf Kurzvideos, in denen er einfache Gerichte zubereitete und sie anschließend mit Wodka oder anderem Alkohol verzehrte.
Noch am Mittwochabend zeigte der ehemalige PO-Abgeordnete in den sozialen Netzwerken, wie er rohe Steinpilze in dünne Scheiben schnitt und aß, dazu trank er österreichischen Weißwein. Er sah nicht aus wie ein Mann, der erwartete, dass nur wenige Stunden später Agenten an seine Tür klopfen würden. Viele Prominente investierten in sein Unternehmen. Damit schuf P. eine Art Finanzpyramide: Mit den neu eingezahlten Geldern zahlte er frühere Investoren aus. Etwa mehrere Tausend Menschen sind betroffen, darunter auch Angestellte seiner Unternehmen, die er nicht bezahlt hat, sagt Jan Śpiewak, der viele Anzeigen erstattet hat. Der Geschäftsmann verklagte den Aktivisten und forderte 100.000 Zloty sowie eine Einschränkung seiner Freiheit. Doch nun sieht es so aus, als würde er selbst ins Gefängnis gehen, sagt Śpiewak zufrieden.
DO RZECZY: Wer will die Fusion?
Das Magazin Do Rzeczy stellt die Frage, ob das Umfeld des ehemaligen Premierministers Mateusz Morawiecki die geplante Fusion zwischen Recht und Gerechtigkeit und ihrem ehemaligen Koalitionspartner Souveränes Polen blockieren kann. Eine kürzlich veröffentlichte Erklärung von Michał Dworczyk, einem prominenten Politiker der ehemaligen Regierungspartei, hat in einem Fernsehinterview für Aufsehen gesorgt.
Dworczyk kritisierte die Pläne zur Fusion von Recht und Gerechtigkeit mit der kleinen, durch zahlreiche Skandale diskreditierten Partei Souveränes Polen. Er erklärte, dass die bisherige Form der Zusammenarbeit gut funktioniert habe und er daher gegen eine Fusion sei. Nach Ansicht des ehemaligen Leiters des Kanzleramts des Ministerpräsidenten trägt das Umfeld von Souveränes Polen maßgeblich zur Niederlage bei den Wahlen im Jahr 2023 bei. Doch damit enden die Vorwürfe nicht. Dworczyk erklärte weiter, dass es zwar viele wertvolle Menschen in dieser Partei gebe, aber auch eine Reihe von Personen, vor allem in der Führung, die zynisch, radikal und vor allem auf ihre eigenen oder parteipolitischen Interessen fokussiert seien, berichtet Do Rzeczy.
Autor: Jakub Kukla