Tusk zitierte das Beispiel einer Bewohnerin von Opatowice, die ihn verzweifelt über seinen privaten Instagram-Account kontaktiert hatte, da sie keine Informationen darüber erhielt, ob und wann sie evakuiert würde.
„Sie schrieb, dass sie von niemandem Auskunft bekommen konnte. Solche Situationen dürfen nicht vorkommen“, erklärte Tusk. Laut dem Premierminister sei es entscheidend, solche Fälle als Warnsignal zu verstehen. „Es war Zufall, dass ich auf diese Nachricht gestoßen bin und eingreifen konnte. Wir müssen alles tun, um solche inoffiziellen Wege zu vermeiden und sicherzustellen, dass die offiziellen Kanäle zuverlässig funktionieren“, sagte Tusk während einer Sitzung des Krisenstabs in Wrocław.
Tusk betonte zudem die Notwendigkeit, die Kommunikation in Krisenzeiten zu optimieren. „Es muss geklärt werden, warum die Frau keine Informationen erhalten hat. Wenn wir herausfinden, ob sie zuvor jemanden kontaktiert hat, können wir das System verbessern“, forderte er.
Besonders in den ersten Stunden der Katastrophe habe es Berichte gegeben, dass Informationen nur schleppend oder ungenau übermittelt wurden.
Probleme bei der Auszahlung von Soforthilfen
Ein weiteres dringendes Thema, das Tusk ansprach, sind die Schwierigkeiten bei der Auszahlung von Soforthilfen an die Flutopfer. „Es gibt Berichte aus verschiedenen Regionen, insbesondere aus Oberschlesien, dass es Probleme mit der Auszahlung von Nothilfen gibt. Diese Gelder sind für die Betroffenen lebenswichtig“, sagte Tusk.
Er appellierte an die zuständigen Behörden, mit mehr Nachdruck und Engagement zu arbeiten. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber die Beamten müssen alles daransetzen, den Menschen schnell zu helfen. Wenn jemand trotz überschwemmter Wohnung die Zeit findet, ins Amt zu kommen, dann zeigt das, wie dringend sie diese finanzielle Unterstützung benötigen“, fügte er hinzu.
„In solchen Momenten zählt jede Minute und jeder Tag. Wir müssen sicherstellen, dass die Hilfe ohne Verzögerungen ankommt.“
PAP/jc