Deutsche Redaktion

Sibirien-Museum mit Sonderpreis der Europäischen Akademie der Museen

10.10.2024 12:30
Das Museum, das sich mit dem Thema der Deportation von Polen in die Tiefen Russlands befasst, wurde für seine Publikations- und Online-Aktivitäten gewürdigt. Es zeige „auf überzeugende Weise die Geschichte der Deportationen und die damit verbundenen Probleme der lokalen Gemeinschaft und nutzt die Geschichten, um Studenten und Freiwillige für das Museum zu begeistern“, hieß es in der Begründung.
Das Sibirien-Museum Białystok
Das Sibirien-Museum BiałystokFoto: materiały prasowe

Für seine Tätigkeit hat das Museum die besondere Auszeichnung der Europäischen Museumsakademie (EMA) - den renommierten Luigi Micheletti-Preis erhalten. Der Bürgermeister von Białystok, Tadeusz Truskolaski, hat die Auszeichnung des Museums auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Wie er betonte, sei dies eine weitere wichtige Auszeichnung, die dem Museum für seine Leistungen in der kurzen Zeit seines Bestehens verliehen wurde. Anfang des Jahres hatte das Museum bereits den Museumspreis des Europarats erhalten. Wie Truskolaski sagte, „liegt die Hürde hoch“, aber die Stadt werde sich weiterhin darum bemühen, dass die Einrichtung auf der Museumslandkarte Europas und der Welt wahrgenommen werde.

„Dies ist ein einzigartiges Museum, das es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Es wurde über einen langen Zeitraum gebaut, aber es wurde sorgfältig und sehr systematisch aufgebaut“, sagte der Präsident. Er hat den Direktor des Museums und das gesamte Team für ihr hohes Fachwissen gelobt.

Wie der Direktor des Sibirien-Museums, Prof. Wojciech Śleszyński, betonte, sei das Ziel der Europäischen Museumsakademie, Museen international zu präsentieren und „das Konzept und die Entwicklung neuer und traditioneller Museen als Instrumente für den gesellschaftlichen Wandel zu fördern“. Die EMA verleihe Preise in vier Kategorien: den renommiertesten, den Luigi Micheletti-Preis, sowie den DASA-Preis, den Kunstmuseumspreis und den Kindermuseumspreis, fügte er hinzu.

Nach der Nominierung war das Museum zusammen mit Museen aus Dänemark, Ungarn, der Türkei und Kroatien in die Endrunde gekommen. In ihrer Begründung hat die Jury hervorgehoben, dass das sibirische Gedenkmuseum „auf überzeugende Weise die Geschichte der Deportationen und die damit verbundenen Probleme der lokalen Gemeinschaft vermittelt und die Geschichten nutzt, um Studenten und Freiwillige für das Museum zu begeistern“. „Über die Website und eine beeindruckende Reihe von Publikationen werden spannende Auszüge aus der Erzählung angeboten“, schrieb die Jury.

Das Sibirien-Museum in Białystok wurde am 17. September 2021 offiziell eröffnet. Die Dauerausstellung präsentiert auf rund 2.000 Quadratmetern die Geschichte der polnischen Präsenz in Sibirien - von den zaristischen Deportationen tief nach Russland bis zu den sowjetischen Repressionen und Verbrechen, einschließlich der Deportationen in den Osten. Das Museum hat ca. 5.000 Exponate. Die Einrichtung organisiert auch wissenschaftliche und pädagogische Veranstaltungen. Alle Informationen sind auf der Website https://sybir.bialystok.pl/ zu finden.

PAP/ps

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