Deutsche Redaktion

„Einige hängen noch immer an sowjetischen Propagandaobjekten fest“

05.11.2024 13:20
In Polen sind noch etwa 20 große Objekte sowjetischer Propaganda zu finden. Wie der Präsident des Instituts für Nationales Gedächtnis (IPN), Karol Nawrocki, in einem Interview für die Presseagentur PAP äußerte, halten einige Kommunalpolitiker an diesen Denkmälern fest.
Das Denkmal der Dankbarkeit an die Rote Armee von Xawery Dunikowski in Olsztyn wurde 1954 errichtet und sorgt seit Jahren fr Emotionen.
Das "Denkmal der Dankbarkeit an die Rote Armee" von Xawery Dunikowski in Olsztyn wurde 1954 errichtet und sorgt seit Jahren für Emotionen.shutterstock/Shevchenko Andrey

„Wir schätzen, dass noch rund zwanzig solcher Propagandaobjekte vorhanden sind“, sagte Nawrocki, während er auf die Fortschritte bei der Dekommunisierung des öffentlichen Raums angesprochen wurde. Zudem gibt es Hunderte kleinerer Elemente, wie Plaketten, die häufig in Wäldern zu finden sind.

Nawrocki wies darauf hin, dass viele dieser Denkmäler häufig zu Orten von Zeremonien und Treffen der Jugend werden, was dazu führt, dass diese über Jahrzehnte hinweg eine Identifikation mit dem sowjetischen Erbe entwickeln.

Der IPN hat die Verantwortung für die Finanzierung und die Entfernung solcher Denkmäler übernommen. Jedoch, so Nawrocki, bestehe das Problem in der Anhänglichkeit einiger Kommunalpolitiker an den Objekten sowjetischer Propaganda. „Wir haben Kommunalpolitiker, die aus der kommunistischen Partei stammen oder postkommunistische Wurzeln haben und diese Umfelder mitgestalten“, erklärte er.

Der IPN fordert seit Jahren die Kommunen auf, alle Namen und Symbole zu entfernen, die an den Kommunismus erinnern, und beruft sich dabei auf das Gesetz vom 1. April 2016, das die Propagierung des Kommunismus oder anderer totalitärer Systeme verbietet.


PAP/jc

Polen reißt Denkmäler der Roten Armee ab

20.04.2022 19:25
In den polnischen Dörfern Garncarsko, Międzybłocie und Siedlec sollen heute drei Monumente zum Gedenken an die Sowjetische Armee demontiert werden. Den Abriss der Denkmäler erklärt Karol Nawrocki, Direktor des Instituts für nationales Gedenken (IPN), mit dem Gesetz der Entkommunisierung des öffentlichen Raums in Polen.