Zuvor hatte sie in ihrer Talkshow „Kropka nad i“ den polnischen Außenminister Radosław Sikorski (KO) nach dem jüdischen Hintergrund seiner Ehefrau Anne Applebaum gefragt. Sikorski verließ daraufhin das Studio und kritisierte, dass das Thema im Wahlkampf aufgegriffen wurde.
In der Sendung auf TVN24 betonte Sikorski, Applebaum sei eine „herausragende Journalistin und Historikerin“ und könne „einen wertvollen Beitrag zu den polnisch-amerikanischen Beziehungen leisten“. Olejnik verwies jedoch auf Berichte, wonach die Herkunft von Applebaum für einige in der Regierungskoalition ein Problem darstelle.
Sikorski reagierte scharf und sagte: „Es ist bereits eine säkulare Tradition, dass die First Ladies jüdischer Herkunft sein sollten,“ bevor er das Studio verließ. Später äußerte er sich auf der Plattform X und forderte „journalistische Standards“ von TVN. Er betonte, dass Polen „kein Land der Antisemiten“ sei.
Olejnik erklärte anschließend, sie habe die Diskussion angestoßen, damit Sikorski auf die im Umlauf befindlichen Meinungen reagieren könne. „Ich entschuldige mich bei allen Zuschauern, falls ich nicht präzise genug war. Meine Absicht war keine Insinuation, und wie Minister Sikorski denke ich, dass Polen kein Land der Antisemiten ist“, schrieb Olejnik.
Der Vorfall hat zahlreiche Reaktionen hervorgerufen. Rafał Trzaskowski, Warschauer Stadtpräsident und Präsidentschaftskandidat der Bürgerkoalition (KO), unterstützte Sikorski und Applebaum: „Ehepartner und Familie sind heilig.“
Alicja Cichoń, ebenfalls Mitglied der KO, bezeichnete das Thema als „unangemessen“ und fragte, ob Olejnik ähnliche Fragen an Staatspräsident Andrzej Duda gestellt hätte. Abgeordneter Maciej Konieczny (Razem) erklärte im RMF-Interview, dass er Sikorskis Reaktion nachvollziehen könne und das Thema „skandalös“ sei.
Die Bürgerkoalition plant am 23. November parteiinterne Vorwahlen, um einen Präsidentschaftskandidaten für 2025 zu bestimmen.
PAP/jc