„Reymont ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit in unserer Geschichte und Literatur, aber besonders wichtig für die Woiwodschaft Łódź",betonte Artur Ostrowski, Mitglied des Woiwodschaftsrats. „Er wurde in Kobiele Wielkie im Landkreis Radomsko geboren und lebte, lernte und arbeitete später in vielen Orten unserer Region (...) Diese Orte haben seine Literatur beeinflusst und ihn inspiriert", fügte Ostrowski hinzu.
Bevor die Feierlichkeiten des Reymont-Jahres in Łódź beginnen, finden am Mittwoch mehrere Veranstaltungen zum hundertsten Jahrestag des Nobelkomitees statt, das Die Bauern als „wahrhaftiges Epos in Prosa“ würdigte.
An der philologischen Fakultät der Universität Łódź startete eine dreitägige wissenschaftliche Konferenz. Literaturwissenschaftler aus ganz Polen befassen sich mit Reymonts Werk, seiner Biografie und dem aktuellen Forschungsstand. „Denn trotz zahlreicher Arbeiten über den Autor von Das gelobte Land gibt es weder eine vollständige Ausgabe seiner Schriften noch eine den Nobelpreisträger würdigende Monografie oder eine detaillierte Chronik", meint Ostrowski.
Das Literaturhaus Łódź organisiert eine Feier am Władysław-Reymont-Denkmal in der Piotrkowska-Straße 133. Um 12 Uhr sind Reden der Behörden und Gäste, ein kurzer Auftritt des Gesangs- und Tanzensembles Łódź, inspiriert von Die Bauern, geplant. Nach der Zeremonie können Besucher an einem literarischen Spaziergang auf den Spuren des Nobelpreisträgers teilnehmen, geleitet von der bekannten Łódźer Stadtführerin Justyna Tomaszewska.
Das Archäologische und Ethnografische Museum Łódź hat zahlreiche Attraktionen vorbereitet. Direktor Dominik Płaza kündigte eine Führung ab 17 Uhr durch die ethnografische Ausstellung auf den Spuren von Die Bauern an.
Das Kinomuseum Łódź hat eine besondere Überraschung für Filmfans: Um 17 Uhr wird ein 15-minütiger, einzig erhaltener Ausschnitt der ersten Verfilmung von Das gelobte Land aus dem Jahr 1927 gezeigt, unter der Regie von Aleksander Hertz und Zbigniew Gniazdowski. Anschließend folgt die Oscar-nominierte Adaption von 1974 unter der Regie von Andrzej Wajda, die als eines der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte gilt.
PAP/jc