Deutsche Redaktion

Kreml rekrutiert Huti-Kämpfer für den Krieg gegen die Ukraine

25.11.2024 07:00
Russland sucht zunehmend Unterstützung in fernen Ländern und rekrutiert nun auch jemenitische Huthi-Kämpfer. Wie die britische Financial Times berichtet, sollen die Rekruten mit Versprechungen auf Arbeit und die russische Staatsbürgerschaft zum Militärdienst gedrängt und anschließend an die Front geschickt werden.
Houthis protestieren im September 2015 gegen Luftangriffe der von Saudi-Arabien gefhrten Koalition auf Sanaa.
Houthis protestieren im September 2015 gegen Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Koalition auf Sana'a.Wikimedia Commons

Die Männer aus dem Jemen sollen in Russland auf eine Beschäftigung im „Sicherheits-" oder „Ingenieurssektor" hoffen. Wie aus Gesprächen mit ehemaligen Rekruten hervorgehe, habe sie die Aussicht auf eine bessere Zukunft angelockt. Die Realität habe jedoch ganz anders ausgesehen. Nach ihrer Ankunft in Russland seien die Rekruten zur Armee gezwungen und an die ukrainische Front geschickt worden, berichtete FT.

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Einer davon habe einer Gruppe von im September in die russische Armee eingezogenen 200 Jemeniten angehört. In dem Interview mit der FT habe er über die brutalen Bedingungen an der Front sowie über eine dramatische Flucht mit vier anderen Kameraden berichtet. Während dieses Versuchs habe einer seiner Kameraden sich das Leben nehmen wollen und sei im Krankenhaus gelandet.

Verbindungen zu Huti-Politikern

Die Rekrutierung jemenitischer Kämpfer erfolgt über Unternehmen, die mit prominenten Huti-Politikern in Verbindung stehen. Der FT zufolge waren die Verträge der Rekruten mit einer des bekannten Politikers Abdulwali Abdo Hassan al-Jabri geleiteten Firma verbunden. Obwohl dieses Unternehmen offiziell als Reiseveranstalter und Lieferant medizinischer Ausrüstung registriert sei, spiele es eine Schlüsselrolle im Rekrutierungsprozess.

Russland und die weltweite Rekrutierung von Söldnern

Die Rekrutierung von Huthi-Kämpfern ist ein weiteres Beispiel für die internationalen Bemühungen des Kremls, neue Soldaten für den Krieg in der Ukraine zu gewinnen. Berichten zufolge hat der Kreml auch zwangsweise in Russland studierende Nepalesen rekrutiert. Sowohl ihnen als auch den Jemeniten sollen hohe Gehälter versprochen worden sein. Stattdessen seien sie alle an die Front geschickt worden. Nepal hat Russland offiziell aufgefordert, diese Praktiken einzustellen und die Leichen seiner gefallenen Bürger zurückzuführen. Bereits im Dezember 2023 soll Kathmandu den Kreml für diese Rekrutierungsmaßnahmen scharf verurteilt haben, wie Medien berichteten.

Afrikanische Söldner

Asien ist nicht die einzige Region, die Russland mit neuen Rekruten versorgt. Im Januar 2024 nahmen die ukrainischen Streitkräfte den somalischen Söldner Muhammad Adil an der Front gefangen. Nach seiner Ankunft in Russland habe er zunächst eine Arbeit in einer Fabrik aufgenommen, sei jedoch bald der russischen Propaganda erlegen und habe einen Vertrag mit der russischen Armee unterzeichnet. Bereits einen Monat später habe er in der Ukraine gekämpft, berichtete die Financial Times.

PAP/FT/ps

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