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Historisches Wahrzeichen: Warschauer Sigismundsäule feiert 380-jähriges Jubiläum

25.11.2024 11:38
Vor genau 380 Jahren, am 24. November 1644, wurde die Sigismundsäule vor dem Königsschloss in Warschau errichtet. Das Denkmal, das König Sigismund III. Wasa gewidmet ist, gilt als das älteste seiner Art in der polnischen Hauptstadt und hat seither zahlreiche Restaurierungen und historische Umbrüche überstanden.
Jan Seydlitz, Plac Zamkowy od strony Krakowskiego Przedmieścia, 1856, Muzeum Warszawy
Jan Seydlitz, Plac Zamkowy od strony Krakowskiego Przedmieścia, 1856, Muzeum WarszawyDomena publiczna/CC0

Die Entscheidung zur Errichtung der Säule traf König Władysław IV. Wasa, der Sohn und Nachfolger von Sigismund III. Sie sollte an die Verlegung der polnischen Hauptstadt nach Warschau erinnern. Für die Gestaltung der Säule beauftragte Władysław IV. den italienischen Architekten Augustyn Locci und den Bildhauer Clemente Molli aus Bologna.

Das Denkmal, das ursprünglich auf einem kleinen Platz nahe der Stadtmauer errichtet wurde, zeigt Sigismund III. in Rüstung und Krönungsmantel. Die verwendeten Materialien stammen aus polnischen und italienischen Steinbrüchen. Im Laufe der Jahrhunderte musste die Säule jedoch immer wieder restauriert werden. Bereits 1743 wurden erste Schäden festgestellt, und auch spätere Renovierungen zeigten, wie anfällig die Konstruktion für Witterungseinflüsse ist.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Säule schwer beschädigt. Während des Warschauer Aufstands 1944 stürzte sie ein – vermutlich nach einem deutschen Panzerbeschuss. Nach dem Krieg wurde sie wiederaufgebaut und leicht versetzt, um Platz für die neue Ost-West-Verkehrsachse zu schaffen.

Die heutige Sigismundsäule unterscheidet sich in einigen Details von der ursprünglichen Konstruktion. Kunsthistoriker kritisieren, dass beim Wiederaufbau verwendeter Granit aus Niederschlesien farblich nicht zum Original passt. Dennoch bleibt die Säule eines der bekanntesten Wahrzeichen Warschaus und ein Symbol für die bewegte Geschichte der polnischen Hauptstadt.


PAP/jc