Deutsche Redaktion

Polen beschleunigt Gesetzgebung für neue Munitionsfabriken

26.11.2024 06:30
„Wir brauchen nicht nur eine, sondern viele Munitionsfabriken in Polen, um unsere eigene Sicherheit zu wahren und diejenigen zu unterstützen, die derzeit nicht über diese Ressourcen verfügen“, erklärte Polens Sejmmarschall.
Stellvertretender Ministerprsident und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz (P) und Sejmmarschall Szymon Hołownia (L) bei einer Pressekonferenz whrend eines Besuchs im Hauptquartier der 21. Podhale-Schtzenbrigade in Rzeszów.
Stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz (P) und Sejmmarschall Szymon Hołownia (L) bei einer Pressekonferenz während eines Besuchs im Hauptquartier der 21. Podhale-Schützenbrigade in Rzeszów.PAP/Darek Delmanowicz

Polen will dringend mehrere Munitionsfabriken errichten. Die entsprechenden Gesetzesvorlagen werden derzeit im Parlament diskutiert. Bei einem Treffen mit Soldaten der 21. Podhale-Brigade in Rzeszów am Montag betonte der Sejmmarschall wie dringend diese Initiative notwendig sei. „Dies hätte schon längst geschehen müssen“, sagte Szymon Hołownia.

„Wir brauchen nicht nur eine, sondern viele Munitionsfabriken in Polen, um unsere eigene Sicherheit zu wahren und diejenigen zu unterstützen, die derzeit nicht über diese Ressourcen verfügen“.

Er drängte auf eine parteiübergreifende Zusammenarbeit bei der Stärkung der polnischen Verteidigungskapazitäten. Hołownia nannte dies „eine nationale Priorität jenseits politischer Spaltungen", berichtete die Polnische Presseagentur PAP.

Wie Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz gegenüber Reportern erklärte, werde das von der Regierung unterstützte Gesetz im Schnellverfahren geprüft. Auch er hoffe auf eine parteiübergreifende Einigung und schnelle Maßnahmen zur Verabschiedung des Gesetzes im Parlament und Senat.

Der  letzte Woche von der Regierung gebilligte Gesetzesvorschlag sieht rund 700 Mio. USD für die Steigerung der Produktionskapazität der polnischen Verteidigungsindustrie vor. Das Gesetz soll neben anderem die nationale Sicherheit als Reaktion auf die wachsenden globalen Spannungen stärken. Kosiniak-Kamysz hob auch Polens aktive Rolle in der europäischen Verteidigungszusammenarbeit hervor. Er betone Polens Bemühungen um die Festigung von Allianzen für die regionale Sicherheit, so PAP.

Im Sommer hatte der ehemalige Befehlshaber der polnischen Armee, General Waldemar Skrzypczak, gefordert, dass Polen dringend seine Munitionsproduktion aufstocken müsse. Ihm zufolge könnte der Import von Munition im Falle eines Krieges unmöglich sein. Wie Skrzypczak damals gewarnt hat, sei der Verteidigungssektor des Landes stark von ausländischen Lieferanten abhängig, was die Kriegsbereitschaft Polens gefährde.

PAP/ps

 

 

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