Deutsche Redaktion

Premierminister: Polen lehnt EU-Mercosur-Abkommen ab

26.11.2024 16:30
Die polnische Regierung wird das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur-Block südamerikanischer Länder nicht unterstützen, sagte der polnische Premierminister am Dienstag. Das Abkommen stößt auf den Widerstand der Bauern in ganz Europa.
Warschau, 26.11.2024: Premierminister Donald Tusk whrend einer Kabinettssitzung in der Kanzlei des Premierministers in Warschau.
Warschau, 26.11.2024: Premierminister Donald Tusk während einer Kabinettssitzung in der Kanzlei des Premierministers in Warschau.PAP/Rafał Guz

„Polen lehnt das Freihandelsabkommen mit der südamerikanischen Mercosur-Gruppe ab, und wir sind nicht die einzigen, die dieses Abkommen in seiner jetzigen Form ablehnen“, sagte Premierminister Donald Tusk vor einer Kabinettssitzung am Dienstag. Mit seiner Ankündigung lehnt Polen zusammen mit Frankreich das geplante Abkommen ab. Nach Ansicht europäischer Bauern stelle es eine Bedrohung in Form von unfairem Wettbewerb dar, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Das Abkommen mit dem Mercosur-Block aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay war für 2019 geplant. EU-Länder, allen voran Frankreich, hätten es laut der Nachrichtenagentur allerdings verzögert.
Am Samstag haben polnische Landwirte den Grenzübergang Medyka zur Ukraine blockiert, um gegen das Abkommen zu protestieren, berichtete die Polnische Presseagentur PAP. Laut Reuters habe es gleichzeitig auch große Proteste in Frankreich und Belgien gegeben.

Nach Angaben europäischer  Produzenten würde das EU-Mercosur-Abkommen die Einfuhr von zusätzlichen 99.000 Tonnen Rindfleisch, 190.000 Tonnen Zucker, 180.000 Tonnen Geflügelfleisch und 1 Million Tonnen Mais ermöglichen, so Reuters.

IAR/Reuters/ps

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