Bei dem Treffen sollen die transatlantischen Beziehungen in der NATO nach den Wahlen in den USA, die Sicherheit in der Region sowie die Politik angesichts des Krieges in der Ukraine diskutiert werden. Tusk erklärte, dass die Alliierten der Ostseestaaten ähnliche Ansichten zu diesen Themen hätten und daher gemeinsam die Länder Westeuropas davon überzeugen müssten. Er hob hervor, dass es die wichtigste politische und psychologische Aufgabe sei, den Ehrgeiz Europas zu wecken:
„Es gibt keinen Grund, warum die Europäische Union als Ganzes gegenüber irgendjemandem Minderwertigkeitskomplexe haben sollte. Niemand kann vorhersagen, wie sich die amerikanische Politik in den nächsten Monaten entwickeln wird. Europa muss so oder so unabhängig werden, auf eigenen Beinen stehen, und die Ära der Angst und Unsicherheit gegenüber Russland muss endgültig vorbei sein. Wenn Europa vereint ist, dann ist Russland im Vergleich zu Europa ein Zwerg – technologisch, finanziell und wirtschaftlich. Wenn Europa jedoch gespalten ist, stellt Russland eine Bedrohung für jeden einzelnen europäischen Staat dar.“
Tusk erklärte, dass Polen seine EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr auch dazu nutzen werde, die Osteuropapolitik der Region zur gemeinsamen Politik der gesamten Union zu machen. Er betonte, dass angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht Emotionen, sondern Interessen im Vordergrund stehen sollten und dass Europa Kiew nicht im Stich lassen dürfe, falls sich die USA zurückziehen sollten.
IAR/jc