Der polnische Sejm hat am Mittwoch beschlossen, den 24. Dezember ab 2025 als zusätzlichen arbeitsfreien Tag einzuführen. Gleichzeitig sollen ab dem kommenden Jahr die drei Sonntage vor Heiligabend verkaufsoffen sein. Der Beschluss fiel mit deutlicher Mehrheit: 425 Abgeordnete stimmten dafür, 10 dagegen, 12 enthielten sich.
Zuvor waren mehrere Änderungsanträge abgelehnt worden, darunter Vorschläge der Lewica (Die Linke) und der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), den freien Heiligabend bereits ab 2024 einzuführen.
Änderungen sorgen für Debatte
Die Novelle hatte bereits in den Ausschüssen eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Katarzyna Ueberhan (Lewica) kritisierte, dass die Ergänzung zusätzlicher verkaufsoffener Sonntage dem ursprünglichen Geist des Gesetzes widerspreche. Der PiS-Abgeordnete Jan Mosiński sprach von einer „schädlichen“ Regelung, die insbesondere Frauen und Familien belaste. Die Abgeordnete Dorota Marek (Bürgerkoalition) hob hingegen hervor, dass die Änderungen Familien mehr Zeit für die Weihnachtsvorbereitungen und Unternehmen zusätzliche Flexibilität ermöglichen würden.
Auch wirtschaftliche Aspekte wurden in der Debatte thematisiert. Der Abgeordnete Ryszard Petru (Polska 2050) warnte vor Komplikationen für Unternehmen, falls der freie Heiligabend bereits 2024 eingeführt werde. Finanzminister Andrzej Domański schätzte die Kosten eines arbeitsfreien Tages für die Wirtschaft auf rund 4 Milliarden Złoty (929 Millionen Euro), für den Staatshaushalt auf 2,3 Milliarden Złoty.
Gewerkschaften und Arbeitgeber uneins
Während Gewerkschaften wie Solidarność und OPZZ den arbeitsfreien Heiligabend begrüßen, äußerten sich Arbeitgeber skeptisch. Sie kritisierten die kurzfristige Einführung und die wirtschaftlichen Folgen eines zusätzlichen Feiertags. Ab 2025 wird Polen 14 gesetzliche Feiertage haben.
Die neuen Regelungen treten am 1. Februar 2025 in Kraft.
PAP/jc