Deutsche Redaktion

Polen wird zur Abschaffung der Pelztierzucht aufgefordert: "Fur Free Friday"

28.11.2024 10:14
Anlässlich der November-Verkaufswoche, die mit dem Black Friday ihren Höhepunkt erreicht, ruft die internationale Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) die Verbraucher dazu auf, sich an der Kampagne „Fur Free Friday“ zu beteiligen und den Kauf von Produkten aus Tierpelzen zu vermeiden. Der Aufruf ist besonders wichtig in Polen, einem der letzten EU-Länder, in dem die Pelztierzucht noch legal ist.
Versuche, die Zucht von Pelztieren zu verbieten,sind ber die Jahre bereits mehrfach unternommen worden. Ohne Erfolg.
Versuche, die Zucht von Pelztieren zu verbieten,sind über die Jahre bereits mehrfach unternommen worden. Ohne Erfolg.Shutterstock

Während Black Friday bekannt für hohe Rabatte ist, fordert HSI, dass dieser Tag auch eine Gelegenheit für bewusste Kaufentscheidungen sein sollte. Die Initiative „Fur Free Friday“, die in den 1980er Jahren in den USA ins Leben gerufen wurde, ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der globalen Kampagne zur Beendigung der grausamen Praxis der Pelztierzucht. Über 1.500 Einzelhändler, darunter große Modehäuser wie Zara, H&M, Gucci, Prada, Chanel und Max Mara, haben bereits auf Pelzprodukte verzichtet.

„Ziel von Fur Free Friday ist es, auf die Auswirkungen unserer täglichen Kaufentscheidungen aufmerksam zu machen, um das Leiden von Tieren zu verringern. Kleine Käfige, grausame Lebensbedingungen und brutale Tötungen von Tieren, die Schmerz, Angst und Leiden empfinden – all das sind direkte Folgen des Einsatzes von Pelz in der Modebranche“, sagte Iga Głażewska Bromant, die Landesdirektorin von HSI/Europe in Polen. „Die für ihr Fell gezüchteten Tiere erfahren furchtbares Leiden, bevor sie getötet werden. Das muss sich ändern.“

HSI verwies auch auf die jüngste Entscheidung Rumäniens, die Pelztierzucht zu verbieten, als positives Beispiel für Polen, wo nach wie vor fast 300 Pelztierfarmen betrieben werden. Trotz fast zwei Jahrzehnten öffentlicher Proteste gegen die Pelztierzucht und überwältigender öffentlicher Ablehnung – über 70% der Polen lehnen sie aus ethischen, gesundheitlichen und ökologischen Gründen ab – haben die Gesetzgeber noch keine entschlossenen Maßnahmen ergriffen.

„Am Black Friday könnten viele Verbraucher unwissentlich Pelzprodukte kaufen – wie Schlüsselanhänger oder mit Pelz besetzte Kapuzen – ohne zu wissen, woher sie kommen. Das muss sich ändern“, betonte Głażewska Bromant. „Indem wir Mitgefühl wählen, senden wir eine starke Botschaft an Designer und Einzelhändler, dass Tiere besser behandelt werden sollten. Es ist an der Zeit, dass Polen Rumänien folgt und die Pelztierzucht verbietet.“

Die Pelztierzucht wurde in 22 europäischen Ländern bereits verboten. Polen bleibt der größte Pelzproduzent in der EU und der weltweit zweitgrößte nach China. Jährlich werden auf polnischen Pelztierfarmen rund 3 Millionen Tiere, hauptsächlich Nerze und Füchse, getötet.


PAP/jc