Deutsche Redaktion

Außenminister Sikorski hofft auf Dudas Einfluss auf Trump – Sorge um NATO

09.12.2024 17:50
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat sich besorgt über Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur NATO gezeigt. Bei einem Briefing am Montag äußerte Sikorski die Hoffnung, dass Präsident Andrzej Duda als Freund Trumps dessen Ankündigungen nicht Realität werden lasse.
In einem Interview mit Meet the Press am Freitag hat Trump den Verbleib der USA in der NATO davon abhngig gemacht, dass die Verbndeten ihre Rechnungen bezahlen und wie sie Amerika in den Handelsbeziehungen behandeln.
In einem Interview mit „Meet the Press“ am Freitag hat Trump den Verbleib der USA in der NATO davon abhängig gemacht, dass die Verbündeten „ihre Rechnungen bezahlen“ und wie sie Amerika in den Handelsbeziehungen behandeln.EPA/Mohammed Badra

In einem NBC-Interview sagte Trump: „Wenn die Europäer uns fair behandeln, werden wir in der NATO bleiben, aber wenn nicht, werde ich auf jeden Fall einen Austritt aus dem Bündnis in Betracht ziehen.“

Sikorski gab zu, dass er nicht wisse, wie er diese Worte interpretieren sollte. „Ich gehe davon aus, dass es einen intensiven Dialog zwischen unserem Präsidenten Andrzej Duda und dem designierten Präsidenten gibt. Ich erinnere Sie daran, dass unser Präsident den zukünftigen Präsidenten als seinen Freund und einen amerikanischen Helden betrachtet, daher hoffe ich, dass er keine falschen Interpretationen dieser Worte in Erfüllung gehen lassen wird“, betonte Sikorski.

Trump droht Europa. Es geht um die NATO

In einem Interview mit „Meet the Press“ am Freitag hat Trump den Verbleib der USA in der NATO davon abhängig gemacht, dass die Verbündeten „ihre Rechnungen bezahlen“ und wie sie Amerika in den Handelsbeziehungen behandeln.

„Zuallererst nutzen sie uns im Handel aus, sie behandeln uns schrecklich. Sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere Lebensmittel nicht, sie nehmen gar nichts (...). Und obendrein verteidigen wir sie“, sagte Trump. Ohne seine Drohungen gegenüber der NATO und den Druck, die Verteidigungsausgaben während seiner vorherigen Amtszeit zu erhöhen, hätten europäische Staaten „nicht das Geld, um zu kämpfen“, fügte er hinzu.

Trump habe auch angedeutet, die Ukraine könnte nach seinem Amtsantritt „möglicherweise“ weniger US-Hilfe erhalten. „Wir sind mit 350 Milliarden Dollar dabei, und Europa mit 100 Milliarden Dollar. Warum macht Europa nicht das Gleiche wie wir?“ fragte Trump. Er forderte eine „Angleichung“ dieser Unterstützung seitens Europas. 

PAP/ps

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