Deutsche Redaktion

Geheimbericht über den Tod eines polnischen Volontärs in Gaza. Israel schließt Entschädigung aus

05.02.2025 08:00
Das polnische Außenministerium erwartet, dass die Täter bestraft und die Familie des polnischen Freiwilligen Damian Soból entschädigt wird. Der Pole wurde letztes Jahr bei einem israelischen Angriff auf einen internationalen Hilfskonvoi im Gaza-Streifen getötet. „Israel hat die Zahlung einer finanziellen Entschädigung an die Familie des getöteten Freiwilligen ausgeschlossen“, teilte ein Vize-Außenminister mit.
Der Angriff auf den Hilfskonvoi der World Central Kitchen ereignete sich am 1. April 2024, als israelische Drohnen den Konvoi mit drei Fahrzeugen im Gazastreifen angriffen und sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation tteten.
Der Angriff auf den Hilfskonvoi der World Central Kitchen ereignete sich am 1. April 2024, als israelische Drohnen den Konvoi mit drei Fahrzeugen im Gazastreifen angriffen und sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation töteten.tasnimnews/wikimedia commons

„Die polnische Regierung erwartet, dass die Familie des verstorbenen Freiwilligen entschädigt wird, aber im Moment gibt es keine Informationen über den Fortschritt in diesem Fall. Der israelische Außenminister Sa'ar hat mitgeteilt, dass das israelische Verteidigungsministerium den Fall noch untersucht und Entschädigungszahlungen an die Familien der getöteten Freiwilligen ausgeschlossen hat“, soll der stellvertretende Außenminister, Wladyslaw Teofil Bartoszewski, der Tageszeitung Rzeczpospolita nach mitgeteilt haben.

Fehler unter Kriegsbedingungen?
Nach dem Tod des polnischen Freiwilligen Damian Sobol hat der israelische Botschafter in Polen von einem Fehler unter Kriegsbedingungen gesprochen und sein Bedauern ausgedrückt. Zuvor hatte er Kritiker des israelischen Vorgehens des Antisemitismus bezichtigt. Die Organisation World Central Kitchen, für die der Freiwillige gearbeitet hat, musste ihre Tätigkeit nach dem Vorfall in der Region einstellen. Die internationale humanitäre Untersuchungskommission hat einen Bericht über die Umstände des Beschusses des Konvois erstellt. Nach Angaben von Wladyslaw Teofil Bartoszewski sei der Bericht vertraulich. Er könne am Sitz des Außenministeriums unter bestimmten Sicherheitsbedingungen gelesen werden.

Der Volontär Damian Soból wurde am 1. April letzten Jahres bei einem Angriff auf einen Konvoi der humanitären Organisation World Central Kitchen im Gaza-Streifen getötet. Der Konvoi wurde in der Stadt Dajr al-Balah von Drohnen der israelischen Armee aus der Luft beschossen. Dabei wurden insgesamt sieben Menschen getötet. Neben dem polnischen Staatsangehörigen waren auch ein australischer und ein britischer Staatsbürger, eine Person mit US-kanadischer Staatsangehörigkeit und ein palästinensischer Fahrer unter den Opfern.

Bereits am 3. April 2024 hatte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu angekündigt, dass eine „transparente Untersuchung durchgeführt und deren Ergebnisse veröffentlicht“ würden. Die israelischen Behörden hatten ihr Bedauern über den Vorfall ausgedrückt. Sie gaben zu, dass militärische Verfahren verletzt worden waren, und kündigten offizielle Konsequenzen für die an der Aktion beteiligten Soldaten und Offiziere der israelischen Armee an.

Rz/Onet/ps

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