Ab Dienstag kann das Publikum in Tokio dank der Ausstellung „Wajda. Film Director“ im National Film Archive of Japan die künstlerischen Leistungen eines der berühmtesten polnischen Regisseure, Oscar-Preisträger Andrzej Wajda, kennenlernen. Die Ausstellung zeigt, wie tief Andrzej Wajda mit Japan verbunden war. Seine Kultur hatte ihn seit dem Krieg fasziniert. Seine Leidenschaft für Japan spiegelte sich in der Gründung des Manggha-Zentrums in Krakau wider. Es ist ein Symbol des Dialogs zwischen polnischen und japanischen Traditionen, so die Organisatoren.
„Andrzej Wajda ist ein Künstler, der nicht nur die Herzen der Polen, sondern auch der Zuschauer auf der ganzen Welt berührt hat. Seine Faszination für Japan, die in schwierigen Kriegszeiten begann und zur Gründung des Manggha-Zentrums führte, ist für mich der Beweis dafür. Kultur kann alle Grenzen überschreiten (...)“, sagte Marta Cienkowska, Unterstaatssekretärin im Ministerium für Kultur und nationales Erbe, während der Eröffnung der Ausstellung über Wajda in Tokio.
Wajdas Werke
Die Ausstellung im National Film Archives of Japan besteht aus sechs thematischen Abschnitten. Sie präsentieren verschiedene Aspekte von Wajdas Lebenswerk. Angefangen bei „Mythen der Kindheit“, die seine Faszination für das Polen des 19. Jahrhunderts zeigen, über „Hölle“, das die Geschichte des Widerstands der Polen gegen die Nazi-Besatzung erzählt, bis hin zu „Revolution“, das sich auf die Zusammenarbeit des Regisseurs mit der „Solidarność"-Bewegung bezieht. Es enthält auch die Rubrik „in Japan“, die seine enge Verbundenheit mit dem Land der aufgehenden Sonne dokumentiert. Die Ausstellung enthält 14 noch nie in Japan gezeigte Produktionen und einzigartige 35-mm-Filmvorführungen mit Sammlungen aus dem Iwanami Hall-Kino.
Wie das Kulturministerium bekannt gab, haben auch Gespräche mit dem Staatsminister im Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (MEXT), Atsushi Nonaka, stattgefunden. Es ging unter anderem um die Präsenz Polens auf der Weltausstellung EXPO 2025 in Osaka sowie das Kulturprogramm und die Prioritäten der Präsentation Polens im EU-Rat. Vertreter des Ministeriums und Künstler wurden zur Teilnahme am 19. Internationalen Fryderyk Chopin-Klavierwettbewerb eingeladen. Das Finale findet im Oktober 2025 in Warschau statt.
Mitorganisatoren der Retrospektive über Wajda in Tokio sind das Adam Mickiewicz Institute und das National Film Archive of Japan. Partner der Veranstaltung sind das Nationalmuseum in Krakau und das Polnische Institut in Tokio.
Dziennik/GOV/ps