Zu den Feierlichkeiten gehören Veranstaltungen im Freien, historische Nachstellungen, Festivals, wissenschaftliche Konferenzen und religiöse Zeremonien rund um die Stadt Gniezno, wo die Krönungen stattgefunden haben. Das offizielle Programm wurde auf einer Pressekonferenz im Polnischen Geschichtsmuseum in Warschau vorgestellt.
Der Direktor des Museums, Marcin Napiórkowski, hat die Bedeutung der Dezentralisierung des historischen Gedächtnisses über den Anfang der polnischen Staatlichkeit hervorgehoben. „Die Geschichte hat nicht in Warschau begonnen, sie hat sich im ganzen Land entfaltet, und es gibt keine polnische Geschichte ohne eine Reise nach Gniezno“, sagte er. Ein wichtiger Höhepunkt der Feierlichkeiten wird eine große historische Aufführung im Freien sein. Sie wird die Anfangsjahre Polens nachstellen. Mehr als 100 Schauspieler und Freiwillige werden daran teilnehmen. Zu jeder Aufführung an zwei Wochenenden im August werden 12.000 Zuschauer erwartet.
Weitere wichtige Veranstaltungen umfassen eine Nachstellung der Königskrönungen und eine Sonderausgabe des Königlichen Kunstfestivals. In einer speziell dazu rekonstruierten mittelalterlichen Stadt werden die Besucher das Leben von vor 1.000 Jahren erleben können.
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Aus diesem Anlass findet am 26. April in Gniezno eine gemeinsame Sitzung vom Sejm und Senat statt. Außerdem wird eine Krönungsmesse zu Ehren des Heiligen Adalbert, eines der Schutzpatrone Polens, gefeiert. Das traditionelle Gipfeltreffen in Gniezno mit internationalen politischen und religiösen Persönlichkeiten wird im September stattfinden.
Die Polnische Tourismusorganisation sieht die Feierlichkeiten als eine Gelegenheit, Polen international zu promoten. Ihrem Vorsitzenden Rafał Szmytke zufolge wolle sich die Organisation auf kulturelle und touristische Kampagnen in Nachbarländern wie Deutschland, Tschechien und den nordischen Ländern stützen. „Veranstaltungen im Freien und historische Nachstellungen werden immer beliebter, und ich bin überzeugt, dass diese Feierlichkeiten den Ruf Polens als faszinierendes Reiseziel stärken werden“, sagte er.
Alle Einzelheiten zu den Events sind auf der offiziellen Website www.Gniezno2025.pl und auf der Social-Media-Seite FB/Gniezno2025 zu finden.
Historischen Aufzeichnungen zufolge wurde Bolesław der Tapfere am 18. April 1025 in der Kathedrale von Gniezno zum ersten König Polens gekrönt. Seine Thronbesteigung war ein entscheidender Moment, der Polens Unabhängigkeit und den Status des Landes im mittelalterlichen Europa bekräftigt hat. Seine Herrschaft war jedoch von kurzer Dauer. Er starb am 17. Juni 1025.
Sein Sohn Mieszko II. wurde noch im selben Jahr am 25. Dezember gekrönt. Mieszkos Herrschaft war turbulent und von vielen Konflikten geprägt, die ihn schließlich 1031 ins Exil zwangen.
IAR/PAP/ps