Deutsche Redaktion

Trump kritisiert russischen Angriff auf Kiew – Zelenskyj fordert mehr US-Druck auf Moskau

25.04.2025 07:20
Nach den schwersten russischen Angriffen auf Kiew seit Juli hat US-Präsident Donald Trump den Kreml zur Zurückhaltung aufgerufen. „Nicht notwendig, und sehr schlechter Zeitpunkt. Wladimir, STOPP!“, schrieb Trump am Donnerstag auf der Plattform Truth Social.
Donald Trump
Donald TrumpPAP/EPA/AL DRAGO / POOL

Bei den nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt wurden nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet und 90 verletzt. Trump äußerte sich „nicht glücklich“ über die russischen Luftschläge und kündigte an, „viel Druck“ auf beide Seiten auszuüben, um den Krieg zu beenden. Weitere Maßnahmen gegen Russland stellte er zunächst nicht in Aussicht.

Auf die Frage, wie es nun weitergehe, erklärte er, er wolle eine Woche warten, „ob es ein Abkommen gibt“. Falls nicht, „werden Dinge geschehen“, so Trump.

Ein US-Sondergesandter soll nach Angaben aus Washington am Freitag Gespräche mit dem russischen Präsidenten in Moskau führen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich während eines Besuchs in Südafrika enttäuscht über die bisherigen Bemühungen der USA. „Wir glauben, dass wir unsere Positionen annähern können, wenn mehr Druck auf Russland ausgeübt wird“, sagte er vor Journalisten in Pretoria. Ein Waffenstillstand müsse der erste Schritt sein. Dass die Ukraine überhaupt zu Verhandlungen bereit sei, bezeichnete Selenskyj als „großen Kompromiss“.

Auf die Frage, ob territoriale Zugeständnisse denkbar seien, betonte der Präsident: „Wenn Russland sagt, es sei bereit zum Waffenstillstand, muss es die massiven Angriffe auf die Ukraine einstellen. Es sind die Ukrainer, denen die Geduld ausgeht – denn wir sind es, die angegriffen werden.“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow rechtfertigte die Angriffe unterdessen im US-Fernsehen mit dem Hinweis, es seien ausschließlich militärische Ziele oder militärisch genutzte Einrichtungen ins Visier genommen worden. Beweise legte er nicht vor. Zugleich sprach er von der Notwendigkeit, Details eines möglichen Friedensplans der USA noch „nachzuschärfen“.

Trump hatte in den vergangenen Tagen angedeutet, die Ukraine müsse möglicherweise territoriale Kompromisse eingehen. Am Mittwoch sagte er, ein Abkommen sei „sehr nahe“, aber Selenskyjs Weigerung, US-Bedingungen zu akzeptieren, werde „den Konflikt nur verlängern“. Die Ukraine lehnt unter anderem die Anerkennung der 2014 annektierten Halbinsel Krim durch Russland weiterhin strikt ab.

US-Vizepräsident JD Vance erklärte, ein mögliches Friedensabkommen könnte die aktuellen Frontlinien „weitgehend einfrieren“. Sowohl Russland als auch die Ukraine müssten „einige Gebiete aufgeben“.


BBC/PAP/jc