Der polnische Schriftsteller und Widerstandskämpfer Tadeusz Nowakowski sagte einst: „In einem Lande, dessen Nationalhymne, dessen Nationalepos, dessen Nationaldrama in der Emigration geschrieben wurden, kann das Wort »Emigrant« nicht herabsetzend klingen“. Und dennoch bleiben einige polnische Künstler vergessen. Aufgrund ihrer Herkunft? Unzugänglichkeit ihrer Werke? Ignoranz? Unkenntnis?
So ist es auch mit dem aus Warschau stammenden Komponisten Szymon Laks. Motiviert durch Ignacy Jan Paderewski und Karol Szymanowski setzte er in der Zwischenkriegszeit seine Karriere in Paris fort. 1942 wurde er aufgrund seiner polnisch-jüdischen Abstammung nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Er überlebte den Holocaust als Leiter des Lagerorchesters.
Album-Cover von Szymon Laks' „Sämtliche Werke für Gesang und Klavier“, 2021, © EDA 45
Das Herz von Frank Harders-Wuthenow schlägt für polnische Komponisten. Er ist derjenige, der Szymon Laks und andere Komponisten des 20. Jahrhunderts, die im Faschismus und Stalinismus unterdrückt und verfolgt wurden, verlegt und vor dem Vergessen rettet. In seinem Musik-Label EDA erschien ein Doppelalbum „Sämtliche Werke für Gesang und Klavier“ von Szymon Laks. Arkadiusz Łuba hat den Musikverleger und -produzenten gesprochen.
Szymon Laks, © Archiv André Laks