Russland hat seine Desinformations- und Propagandaangriffe auf Polen inmitten der Viruspandemie verstärkt, meint der Sicherheitsexperte Stanisław Żaryn.
Diese Art von Aktivitäten habe sich in der Coronavirus-Krise stark verschärft, erklärte Żaryn in einem Interview mit dem Auslandsdienst des Polnischen Rundfunks. Russland wolle "die Coronavirus-Pandemie in seinem Informationskrieg ausnutzen um Polen in den Augen des übrigen Europas zu diskreditieren", meint der Sicherheitsexperte.
Laut ihm, haben polnische Sicherheitsdienste in den letzten Wochen mehrere russische Desinformationsaktivitäten identifiziert, die gegen Polen gerichtet waren.
"Medien, die dafür bekannt sind, Fehlinformationen zu verbreiten, werden häufig für solche Aktivitäten verwendet", sagte Żaryn.
Er fügte hinzu, dass polnische Sicherheitsdienste "das Internet und soziale Medien auf solche Aktivitäten überwachen" und sich gleichzeitig auf "falsche Nachrichten konzentrieren, die für Polen besonders schädlich und gefährlich sind". Man sehe auch die Verbreitung von Behauptungen, wonach sich "die Europäische Union und die NATO völlig diskreditiert haben", sagte Żaryn.
Gleichzeitig nutze Russland die Coronavirus-Krise, um Wirtschaftssanktionen aufzuheben. Russland habe auch versucht, sich als ein Land zu zeigen, das anderen Nationen in Zeiten der Pandemie helfe. "Das Land basiere dabei auf einer Erzählung, nach der es mehr tun könnte, um anderen Ländern bei der Bekämpfung des Coronavirus zu helfen, was aber internationale Sanktionen verhindern", betonte Żaryn gegenüber dem Polnischen Rundfunk.
"Die ganze Welt muss sich vereinen [angesichts des Coronavirus], und die Russen nutzen dies, um ihre Kontakte mit der Welt zurückzugewinnen", sagte Żaryn. "Aber sie verwenden für diesen Zweck Propagandatricks", fügte er hinzu.
pr/ps