1940 von den Deutschen verhaftet und nach Auschwitz verschleppt, wurde er nach sechs Monaten durch das Polnische Rote Kreuz befreit. Später kämpfte er im Warschauer Aufstand, half Jüdinnen und Juden im Untergrund, wurde vom kommunistischen Regime verfolgt – und war nach 1989 zweimal polnischer Außenminister.
Er setzte sich unermüdlich für den Dialog zwischen Polen, Deutschen und Juden ein. „Ich bin kein Held. Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und habe das Richtige getan.“
Nach seinen traumatischen Erfahrungen im besetzten Polen hat sich Bartoszewski seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stets für die Deutsch-Polnische Freundschaft eingesetzt. Zu seinen wichtigsten öffentlichen Auftritten zählt etwa die Rede im Deutschen Bundestag am 28. April 1995. Im Publikum saß auch der damalige Direktor des Deutsch-Polnischen Jugendwerks Michael Lingenthal.
Im Gespräch mit Josephine Schwark erzählt er, wie wegweisend und prägend diese Begegnung mit Bartoszewski für ihn war, aber auch, für wie aktuell sich die Inhalte seiner Reden, vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, auch heute noch erweisen.