Die Wochenzeitschrift Do Rzeczy macht in der neuen Ausgabe auf die jüngste Debatte im EU-Parlament aufmerksam. Die Abgeordneten hätten über das Abtreibungsrecht in Polen diskutiert. Das Magazin bemerkt nicht ohne Zufriedenheit, dass es auch positive Stimmen über die Lage in Polen gegeben habe. Während der Debatte habe unter anderem ein Politiker der AfD das Wort ergriffen. Über die neuen Regelungen, die seit wenigen Wochen in Polen funktionieren, habe sich Joachim Kuhs sehr affirmativ geäußert, schreibt das Magazin. Die Polen wollten die Familie und das Recht auf Leben beschützen. In diesem Sinne würden sie um jene Rechte kämpfen, die das Fundament der europäischen Identität bilden, argumentierte der EU-Abgeordnete. Kuhs habe sich zugleich auf die Worte von Robert Schuman berufen, der meinte, entweder werde die Demokratie christlich sein, oder es werde sie gar nicht geben.
Der deutsche Politiker, lesen wir weiter, meinte, dass die Europäische Union Polen dankbar sein sollte, dass sich das Land für die europäischen Werte, die Demokratie, Aussagefreiheit sowie die menschliche Würde von dem ersten bis zum letzten Moment seines Lebens engagiere. Er hoffe, sagte Kuhs abschließend, dass es seinen polnischen Parlamentskollegen gelingen werde, die Grundlagen einer auf christlichem Ideal aufgebauten Gesellschaft zu bewahren.
Das Abtreibungsgesetz scheidet seit Längerem die Geister. Für Emotionen sorgte die Entscheidung und dann die veröffentlichte Begründung eines umstrittenen Urteils des Verfassungsgerichts. In Polen war Abtreibung bisher im Fall von Inzest oder Vergewaltigung, einer Gefahr für Gesundheit oder Leben der Mutter sowie bei einer schweren Behinderung des Kindes erlaubt. Diese letzte Ausnahme wurde vom Verfassungsgericht aufgehoben.
SUPER EXPRESS: PiS weiterhin vorne
Geht es nach dem Blatt Super Express habe der Chef der Regierungspartei, Jarosław Kaczyński, einen Grund zum Feiern. Es handle sich um die Ergebnisse einer neuesten Umfrage. Die Studie, die im Auftrag der Zeitung vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wurde, zeige verblüffende Veränderungen. Für die Regierungskoalition würden 29 Prozent der befragten Polen ihre Stimme abgeben. Im Vergleich mit der letzten Studie habe die Vereinte Rechte im Januar gleich um 4 Prozentpunkt nachgeholt, was den Chef der PiS-Partei freuen müsste.
An zweiter Stelle platzierte sich die Oppositionspartei Bürgerplattform (PO) mit 23 Prozent der Stimmen. Die Zustimmung für die größte oppositionelle Bewegung sei somit um 2 Prozentpunkte gesunken. Einen kleinen Grund zu Freude habe auch der Ex-Fernsehentertainer Szymon Hołownia. Für seine bürgerliche Bewegung würden 14 Prozent der Wähler Stimmen, was einen Pluspunkt im Vergleich mit dem letzten Monat bedeute.
Vielsagend sei aber die letzte Feststellung, die der Meinungsumfrage zu entnehmen sei, und zwar dass 17 Prozent der Befragten keine Ahnung hätten, für welche Partei sie bei der Wahl stimmen würden, so Super Express.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Deutlich weniger Kunden in Einkaufszentren
Viele Polen hätten mit Ungeduld auf die Lockerung der pandemischen Sicherheitsvorkehrungen gewartet, stellt das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna in seinem Wirtschaftsteil fest. Die Einführung der Lockerungen habe jedoch zu einem Sturm auf die Einkaufszentren nicht geführt. In den ersten Februartagen habe es in den Handelszentren weniger Kunden als zur gleichen Zeit im Vorjahr gegeben. Den Höhepunkt der Einkäufe bildete der vergangene Samstag – am 6. Februar hätten viele Polen ihre lange verschobenen Einkäufe massenweise erledigt. Die meisten Käufer habe es in Schuh- sowie Kleidungsgeschäften gegeben. Der Grund dafür sei auf der einen Seite das winterliche Wetter, dass bei vielen für eine totale Überraschung sorgte. Auf der anderen Seite wollten Eltern ihren Kindern vor dem erneuten Schulbesuch neue Kleidung besorgen, analysiert das Blatt.
Allem Anschein nach werde man sich aber künftig an kleinere Besucherzahlen gewöhnen müssen. Auch in den kommenden Monaten solle es in großen Einkaufszentren weniger Kunden geben. Handelsexperten würden davon ausgehen, dass es demnächst zwischen 25 und 30 Prozent weniger Kunden als in den vergangene Jahren in Shoppingmalls geben werde, so Dziennik/Gazeta Prawna.
Jakub Kukla