Die Ergebnisse der Umfrage seien beunruhigend, sagt Anna Bałuka. Ganz schlimm sei die Tatsache, dass so viele Menschen von der Hand in den Mund leben müssten. Die restlichen 60 Prozent der Polen würden zwar irgendwelche Ersparnisse besitzen, aber sollte es zu einem Unglück kommen, würden sie nicht lange von dem Geld leben können.
Das Bewusstsein, dass man Geld sparen sollte, sei in Polen sehr gering, fügt der Wirtschaftsexperte, Professor Witold Orłowski hinzu. Man sehe hier stets die Folgen der Wendejahre. Viele Polen haben noch die wirtschaftliche Lage des Landes aus den Umbruchsjahren in Erinnerung. Die damalige Inflation habe dazu geführt, dass Sparen sinnlos war. Außerdem seien die Polen immer noch eine konsumfreudige Gesellschaft, führt der Experte fort. Viele Polen würden die Freude an Konsum den eventuellen Vorteilen des Sparens vorziehen. Sie würden eher ein Kredit aufnehmen, um das erträumte Ziel schneller zu erreichen, anstatt längere Zeit etwas zur Seite legen. Die aktuelle Inflation könnte diese Haltung nur noch stärken, meint Professor Orłowski, denn erneut tauche das Argument auf, dass sich das Sparen einfach nicht lohne.
Die Politiker würden wiederholen, dass die Löhne der Polen in den letzten Jahren das Niveau der alten EU-Länder Griechenland und Portugal erreicht hätten. Doch der Schein trüge, sagt wiederum Andrzej Sadowski vom Adam-Smith-Zentrum in Warschau. Die Statistik zeige nur ein Stück des Gesamtbildes. Es gehe nicht nur um die Löhne, sondern auch um den Besitz als solchen. Eine solche Basis, die Bürger der genannten Länder zum Beispiel in Form von Immobilien haben, würden die Polen nicht besitzen. Die Lage in Polen bezeichne Sadowski in diesem Kontext als sehr schlecht. Schuld daran seien im großen Maße politische Entscheidungen.
Die Inflation werde momentan als ein politisches Instrument benutzt. Dies werde die finanzielle Situation von weiteren Gruppen der polnischen Gesellschaft negativ beeinflussen. Diese Entwicklung werde sogar die positiven Folgen des eingeführten Kindergeldes zerstören, lesen wir in der Tageszeitung Rzeczpospolita.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Corona ist wieder da
Die Zahl der Covid-Infektionen steige in Polen erneut, berichtet die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Zum ersten Mal seit über zwei Monaten habe die Zahl der Infizierten die 1000-Marke überschritten. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums habe man erneut mit einer steigenden Tendenz zu tun, die jedoch die Lage des Gesundheitssystems in Polen keineswegs gefährde, heißt es. Von den 1075 gestern bestätigten Fällen seien 166 Personen zum zweiten Mal erkrankt. Insgesamt habe man seit dem 4. März 2020, als man den ersten Covid-Fall in Polen bestätigt habe, über 6 Millionen Fälle registriert. Über 116 Tausend Patienten sind an der Folgen von Corona gestorben. Vor wenigen Wochen wurde der Zustand der Epidemie in Polen aufgehoben, erinnert die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.
SUPER EXPRESS: Aus Covid-19 ist Covid-22 geworden
Über Covid schreibt auch die Tageszeitung Super Express. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe verursacht, dass die Pandemie, die Maskenpflicht und der Lockdwon in Vergessenheit geraten seien. Doch das Problem könnte jederzeit zurückkehren, schreibt das Blatt. In Europa gäbe es bereits neue Mutationen der Omikron-Variante, die gefährlicher seien als Covid-19. Covid-22 heiße das Virus uns sei viel ansteckender als sein Vorgänger. Die Arbeiten an einer Impfung würden bereits laufen, die Experten würden bereits von einer siebenten Welle von Corona sprechen, schreit das Blatt Super Express.
SUPER EXPRESS: Es wird heiß
Die Tageszeitung Super Express warnt zugleich vor extremen Temperaturen in Polen. Geht es nach dem Blatt, könnte der Rekordwert von vor über 100 Jahren gebrochen werden. 1921 in Prószków, der Vorstadt von Opole habe man 40,2 Grad Celsius festgestellt. Zwar habe sich die Temperatur in den letzten Jahren in Polen an den Wert angenähert, doch in diesem Jahr könnte es noch heißer werden. In Tunesien habe die Temperatur gerade 50 Grad Celsius erreicht und die letzte Hitzewelle in Polen war eben durch die warme Luft aus Afrika verursacht worden. Die Rekordwerte aus Tunesien könnten daher in den kommenden Tagen zu Rekordtemperaturen in Polen führen, lesen wir in der Tageszeitung Super Express.
Jakub Kukla