Deutsche Redaktion

"Städte sollen sich an Klimawandel anpassen"

28.05.2024 10:34
Insgesamt 209 Städte in ganz Polen müssen sogenannte kommunale Pläne zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln. Das Bildungsministerium will Schuljahr um eine Woche verlängern. Und: Wer streitet und wer sucht Versöhnung? Die Einzelheiten in der Presseschau.
Jeśli chodzi o inflację, to przewidywany jest dalszy jej spadek
Jeśli chodzi o inflację, to przewidywany jest dalszy jej spadekShutterstock/TTstudio

RZECZPOSPOLITA: Städte sollen sich an Klimawandel anpassen  

Im Rahmen des Programms "Stop Smog" werden die Zuschüsse für den Austausch von Öfen, die Thermomodernisierung oder erneuerbare Energiequellen erhöht. Darüber hinaus sollen alle Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern, also insgesamt 209 Städte in ganz Polen, sogenannte kommunale Pläne zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln, berichtet heute die Tageszeitung Rzeczpospolita. Dies sieht der Entwurf zur Änderung des Gesetzes über den Umweltschutz vor.

Ziel des kommunalen Klimawandelanpassungsplans ist es, die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber den sich ändernden Klimabedingungen, d. h. extremer Hitze, Dürren, Überschwemmungen, zu erhöhen. Es geht unter anderem um die Erhöhung des Anteils biologisch aktiver Flächen durch eine Einschränkung von Betonelementen in der Stadtarchitektur, den Aufbau eines kommunalen Systems zur Optimierung der Wasserversorgung und des Wasserverbrauchs der Städte oder die Anpassung des öffentlichen Verkehrssystems an die Auswirkungen des Klimawandels.

Zygmunt Frankiewicz, Präsident des Polnischen Städteverbands, ist der Meinung, dass ein Bedarf für diese Art von Investitionen bestehe und dass die Kommunalverwaltungen bereits viele Ideen hätten, zu denen sie sich gerne mit austauschen würden. Die Ideen, die in den Kommunalverwaltungen entwickelt werden, seien manchmal erstaunlich, daher sei es wichtig, dieses Wissen zu teilen, betont Frankiewicz. Auch wenn die Umsetzung sehr kostspielig sein werde, sei es möglich, sie Schritt für Schritt zu verwirklichen.

Zygmunt Frankiewicz ist der Meinung, dass es wichtig wäre, eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu haben, da richtig organisierte Maßnahmen einen Synergieeffekt erzeugen würden. Davon würden alle profitieren, denn eine solche Stadt würde ein viel freundlicheres Umfeld für die Einwohner darstellen, lesen wir in der Rzeczpospolita.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Längeres Schuljahr nötig oder absurd?

Nach Angaben des Bildungsministeriums ist der Unterrichtsbeginn für das kommende Schuljahr für den 2. September vorgesehen. Das Schuljahr endet für die meisten Schüler am 27. Juni, was bedeutet, dass die Ferien im Jahr 2025 erst am 28. Juni beginnen und somit fast eine Woche kürzer als üblich sein werden, berichtet die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.

Die Entscheidung des Bildungsministeriums hat unter Lehrern und Schülern einen Sturm ausgelöst. Dem Ministerium wird sogar "Böswilligkeit" vorgeworfen. Es ist ein Skandal, dass das Ministerium für nationale Bildung solch absurde und ungerechtfertigte Entscheidungen trifft", ärgert sich Anna, Lehrerin an einem Gymnasium in Łódź, in einem Interview mit Dziennik. Die Verlängerung des Schuljahres im meist heißen Juni sei eine große Belastung für die Schüler und für die Lehrer. Nach 10 Monaten harter täglicher Arbeit seien alle erschöpft und brauchen eine Pause. Besonders an heißen Tagen. Sie frage sich, ob es sich bei dieser Entscheidung um die Folge von Dummheit oder Bosheit handle?- fügt sie hinzu.

Sie verstehe nicht, warum man das Schuljahr zwangsweise verlängere und was das neue Ministerium damit erreichen und beweisen wolle, fragt indes Beata, eine Historikerin aus Łódź. Im Juni sei es normalerweise heiß, alle würden bereits auf Sparflamme laufen, betont sie.

Auch die Schüler machen aus ihrer Empörung keinen Hehl. Dies sei ein weiteres Beispiel dafür, dass das Ministerium alle wie Objekte behandele, sagt Jakub, Schüler der zweiten Klasse einer technischen Schule in Warschau. Anstatt sich auf die Verbesserung der Qualität der Bildung zu konzentrieren, sei das neue Ministerium mit absurden Entscheidungen beschäftig, sagt der Schüler im Gespräch mit Dziennik/Gazeta Prawna.

SUPER EXPRESS: Wer streitet, wer sucht Versöhnung?

Jarosław Kaczyński und Donald Tusk sind zweifellos die zwei wichtigsten Akteure auf der polnischen politischen Bühne. Keiner von ihnen hat jedoch derzeit die volle Macht. Derzeit sei nur Präsident Andrzej Duda in der Lage, zwischen den beiden Kreisen zu vermitteln, stellt der Präsidentenberater Marcin Mastalerek im Blatt Super Express fest. 

Marcin Mastalerek, Kabinettschef des Präsidenten, ist nach dem Streit zwischen der Regierung und dem Präsidenten über die Besetzung des Postens des polnischen Vertreters bei der NATO gefragt worden. Derzeit wird der Posten seit 2018 von Tomasz Szatkowski bekleidet; an seine Stelle hat die Regierung den ehemaligen NATO-Botschafter Jacek Najder nominiert, der letzte Woche vom parlamentarischen Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten vorgeschlagen wurde. Laut Mastalerek möchte Donald Tusk die Befugnisse des Präsidenten haben, ohne für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Geht es nach dem Präsidentenberater, werde sich die Regierung in der Botschafterfrage bald rationaler verhalten. Und warum? Weil heute Wahlkampf sei und Donald Tusk alles tue, um die Polen zu spalten. Damit wolle er seine Wählerschaft mobilisieren, betont Marcin Mastalerek.

Er denke auch, dass Donald Tusk und Jaroslaw Kaczynski sich sehr ähnlich seien. Sie würden einen Wahlkampf führen und deshalb einen starken Konflikt provozieren. In diesem Kontext strecke Präsident Duda seine Hand zur Zusammenarbeit aus", erklärte Marcin Mastalerek in Super Express.

Autor: Jakub Kukla