DO RZECZY: Schwache Wirtschaft Deutschlands ein Problem für Polen
Die Wochenzeitung „Do Rzeczy“ verweist auf die enge Verflechtung zwischen der polnischen und der deutschen Wirtschaft und die daraus resultierenden Komplikationen. Der starke Zloty schade den polnischen Exporteuren weniger als die Schwäche der deutschen Wirtschaft, die derzeit stagniere, habe soeben der Chef der Polnischen Nationalbank NBP, Adam Glapiński betont. Geht es nach Glapiński, müssten demnächst zwei Wachstumsmotoren ins Spiel kommen, nämlich Investitionen und Exporte. Momentan sei es um die Exporte schlecht bestellt, die Dynamik habe stark nachgelassen. Man sage, der Wechselkurs des Zloty sei zu hoch, erklärte Glapiński auf einer Pressekonferenz.
Natürlich würden polnische Unternehmer durch den starken Zloty ein wenig behindert, aber wenn es nach Glapiński geht, sei das nicht der Hauptfaktor. Der wichtigste Faktor sei die kranke deutsche Wirtschaft - die Tatsache, dass sie stagniere, meint der NBP-Chef. Und der Hauptempfänger polnischer Waren, sowohl der Exporte als auch der Importe, sei eben Deutschland, lesen wir weiter.
Wenn die deutsche Wirtschaft blühe, gewinne auch die polnische Wirtschaft. Wenn sich die deutsche Wirtschaft verlangsame, verlangsame sich auch immer die polnische. Die beiderseitigen wirtschaftlichen Beziehungen würden sich derzeit auf 30 Prozent belaufen, schreibt das Blatt. Polen sei ein großer Wirtschaftspartner für Deutschland, in einigen Bereichen größer als China. Zuvor hatten die Analysten der Bank Pekao auf der Plattform X Daten zu den Auftragseingängen in der deutschen Industrie veröffentlicht, die ihrer Meinung nach nur oberflächlich gut aussahen. Ihre Diagnose: Man müsse mit der Lupe nach einem Aufschwung suchen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung habe Ende August geschrieben, dass kein Land seine Importe aus Deutschland im ersten Halbjahr 2024 so stark gesteigert habe wie Polen, erklärt die Wochenzeitschrift. Sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten ist Polen der fünftgrößte Handelspartner Deutschlands - nach den Vereinigten Staaten, China, den Niederlanden und Frankreich, berichtet Do Rzeczy.
SUPER EXPRESS: Kaczyński-Partei sucht nach Geld
Bereits 50.000 Polen haben Spenden auf das Konto der Partei Recht und Gerechtigkeit überwiesen. Jarosław Kaczyński hat verraten, dass er selbst 10.000 PLN an die Partei gespendet hat. Ein Journalist der Tageszeitung Super Express ist auf die Straßen Warschaus gegangen und hat die Polen gefragt, ob sie Kaczyńskis Aufruf gefolgt seien und Recht und Gerechtigkeit finanziell unterstützt hätten. Wie sich herausstelle, berichtet das Blatt, seien viele Rentner bereit, sich das Essen aus dem Mund zu nehmen, nur um ihrer Lieblingspartei in der Not zu helfen. Es gebe sogar einige, die erklärt hätten, dass sie die gesamte 14. Bonus-Rente, die sie von Tusk erhalten, an Kaczyński überweisen werden.
Sie habe 200 Zloty gespendet, versicherte eine Rentnerin stolz und fügte hinzu, dass sie wie ein Vogel esse, also nicht viel zum Leben brauche und sich die Unterstützung der PiS leisten könne. Es sei ekelhaft. Die Politiker hätten sich so viel Geld angeeignet und hätten nun immer noch den Mut, von Rentnern Geld zu verlangen? – ärgert sich aber eine andere Frau.
Vor einer Woche hatte die Staatliche Wahlkommission PKW Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung der PiS vorgeworfen und angekündigt, dass die Subvention der Partei um mehr als 10 Millionen PLN gekürzt werden würde. Der Schatzmeister der PiS, Henryk Kowalczyk, hat bekanntgegeben, dass die Polen bereits 4 Millionen Zloty an die Partei gespendet haben, berichtet die Tageszeitung Super Express.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Logik zum Sieg nicht nötig
Der Trainer der polnischen Nationalmannschaft ist nach dem gestrigen Auftritt der Weiß-Roten froh. Auch wenn die Polen nicht sehr logisch gespielt haben, konnten sie die Schotten 3:2 bezwingen, erinnert Dziennik/Gazeta Prawna. Michał Probierz, so das Blatt, habe nicht bestritten, dass das Spiel gegen Schottland wenig mit Logik zu tun hatte. Als die Rot-Weißen mit einer offensiven Aufstellung begonnen haben, haben sie sich hauptsächlich verteidigt und trotzdem zwei Tore erzielt. Als sich der polnische Trainer nach den erzwungenen Auswechslungen für eine defensivere Aufstellung entschieden habe, habe sein Team dagegen häufiger angegriffen.
Dass es im Fußball keine Logik gebe, wisse er, sagt Probierz. Es habe sie nie gegeben. Er sei seit so vielen Jahren im Fußball tätig, und es gebe immer wieder neue Situationen. In Bezug auf gestern müsse er zugeben, dass die Mannschaft auch mit einer offensiven Aufstellung nicht schlecht gespielt habe. Aber nach den Auswechslungen war es dann ein bisschen anders, das Tempo habe sich geändert, das Spiel sei offen geworden. Beim Stand von 2:2 haben beide Mannschaften gewinnen wollen, so sein Fazit.
Die Tore für die Weiß-Roten in der Auftaktbegegnung der Gruppe A1 in Glasgow haben Sebastian Szymański sowie Robert Lewandowski und Nicola Zalewski erzielt, der in der 97 Minute den Endstand herstellte. Am Sonntag spielt Polen im zweiten Spiel gegen Kroatien.
Autor: Jakub Kukla