Deutsche Redaktion

"Donald Trump – Politik der Deals und Drohungen"

12.02.2025 14:28
Kein US-Präsident habe in den ersten drei Wochen nach seiner Amtseinführung so viel Unruhe gestiftet wie Donald Trump, schreibt der Publizist der konservativ-liberale Rzeczpospolita Bogusław Chrabota. Außerdem: In ganz Polen verschwinden die Geburtsstationen. Und: Die linksliberale Gazeta Wyborcza nimmt die Spesen von Präsidenschaftskandidat Nawrocki unter die Lupe.
US-Prsident Donald Trump (C) wartet auf die Ankunft von Mark Fogel (nicht im Bild), der krzlich aus dem russischen Gefngnis entlassen wurde, im diplomatischen Empfangsraum des Weien Hauses in Washington, DC, USA, 11. Februar 2025. Fogel war seit 2021 wegen eines Drogendelikts inhaftiert. EPAAARON SCHWARTZ  POOL Dostawca: PAPEPA.
US-Präsident Donald Trump (C) wartet auf die Ankunft von Mark Fogel (nicht im Bild), der kürzlich aus dem russischen Gefängnis entlassen wurde, im diplomatischen Empfangsraum des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, 11. Februar 2025. Fogel war seit 2021 wegen eines Drogendelikts inhaftiert. EPA/AARON SCHWARTZ / POOL Dostawca: PAP/EPA.EPA/AARON SCHWARTZ / POOL

Rzeczpospolita: Donald Trump – Politik der Deals und Drohungen

Kein US-Präsident habe in den ersten drei Wochen nach seiner Amtseinführung so viel Unruhe gestiftet wie Donald Trump, schreibt der Publizist der konservativ-liberale Rzeczpospolita Bogusław Chrabota. Sein Politikstil sei von Schocks, Drohungen und Befehlen geprägt. Obwohl sich der "Trumpismus" in seiner zweiten Amtszeit erst in der Anfangsphase befinde, habe er bereits tiefgreifende Zweifel in der Weltgemeinschaft gesät.

Die politischen Grundsätze Trumps seien jedoch keineswegs neu: Isolationismus gepaart mit aggressiver Durchsetzung amerikanischer Interessen, Bürokratieabbau neben einer ungebremsten Förderung heimischer Ressourcen, Steuersenkungen für Amerikaner und Strafzölle für wirtschaftliche und politische Gegner. Trumps Weltbild sei von transaktionalem Denken geprägt – oder eher von politischer Erpressung, so der Autor. Ein Beispiel seien seine wechselhaften Entscheidungen zu Handelszöllen.

Auch in der Innenpolitik dominierten bislang großspurige Ankündigungen über konkrete Maßnahmen. Einige Änderungen seien umgesetzt, andere durch unabhängige Gerichte blockiert oder von der Gesetzgebung abhängig. Dennoch müsse man sich laut Chrabota von der Vorstellung verabschieden, die USA würden weiterhin als wohlwollender „Onkel Sam“ agieren. „Heute regiert in Washington ein hungriger Hai“, warnt Chrabota. Die Welt müsse daher auf mehr politischen Realismus, stärkere Bündnisse und strategische Selbstreflexion setzen. Trump werde – trotz aller Widersprüche – an seiner Mission festhalten: „Er hat Amerika im Herzen, eine göttliche Berufung und nur eine einzige Amtszeit, um seine Vision zu verwirklichen. Eine weitere wird es nicht geben“, so Bogusław Chrabota in der Rzeczpospolita.

Dziennik/Gazeta Prawna: Geburtsstationen verschwinden landesweit in Polen

In ganz Polen werden Geburtsstationen geschlossen, warnt das Wirtschaftsblatt Dziennik Gazeta Prawna. Im vergangenen Jahr seien sechs Entbindungsstationen in den Regionen Masowien, Ermland-Masuren, Schlesien und Karpatenvorland dauerhaft geschlossen worden. Seit Ende 2017 habe sich die Zahl der Schließungen auf 22 summiert.

Obwohl der Gesetzesentwurf zur Krankenhausreform – der derzeit von Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna überarbeitet wird – ursprünglich die Schließung von Stationen mit weniger als 400 Geburten pro Jahr vorsah, würden sie sich auch unabhängig davon auflösen. Der Hauptgrund sei laut Experten der Ärztemangel: Immer mehr Gynäkologen hätten Angst, in der Geburtshilfe zu arbeiten, so das Blatt.

Gazeta Wyborcza: Luxusreisen auf Staatskosten: Karol Nawrockis Spesen in der Kritik

Die Auslandsreisen von Karol Nawrocki, ehemals Direktor des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig (MIIWŚ) und derzeitiger Präsident des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) sowie von der Recht und Gerechtigkeit unterstützter Präsidentschaftskandidat, hätten den polnischen Steuerzahler fast 800.000 Złoty gekostet, berichtet die linksliberale Gazeta Wyborcza. Während seiner Zeit im MIIWŚ seien 463.000 Złoty für Reisen aufgewendet worden, als Leiter des IPN weitere 326.000 Złoty – wobei seine Amtszeit dort noch nicht beendet sei.

Wojaże zagraniczne Karola Nawrockiego kosztowały podatnika w sumie 800 tys. zł. @dwielowieyska.bsky.social #wyborcza wyborcza.pl/magazyn/7,12...

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— Gazeta Wyborcza (@wyborcza.pl) February 12, 2025 at 8:39 AM

Eine der teuersten Reisen sei ein Besuch in Australien und Neuseeland im Februar 2020 gewesen, der 121.000 Złoty gekostet habe. Offiziell habe Nawrocki dort Museen besucht und sich mit der polnischen Diaspora getroffen. Weitere Dienstreisen hätten ihn unter anderem nach Hawaii, Japan, China, Simbabwe, Mexiko und Argentinien geführt.

Autor: Adam de Nisau

"Demographischer Einbruch"

03.02.2021 12:40
Von einem demographischen Einbruch berichtet in der heutigen Ausgabe die konservativ-liberale Tageszeitung Rzeczpospolita. Außerdem geht es auch um die Verurteilung von Kremlgegner Nawalny und die Expansionspläne der nationalkonservativen Social-Media-Plattform Albicla.

"Finger weg von den Einwanderern"

05.07.2023 11:41
Während sich der Widerstand gegen Einwanderung zu einem der Hauptmotive der Wahlkampagne entwieckelt, ist der polnische Arbeitsmarkt zunehmend auf Einwanderer angewiesen. Auch die Regierung gesteht offenbar indirekt eine Niederlage ihrer Demographiepolitik ein. Und: Über die Kinder, die trotzdem zur Welt kommen, würden die Regierenden gerne mehr wissen. Im Mittelpunkt der heutigen Pressekommentare stehen Reflexionen zu Migration und Demographie.

Wahlkampf: Nawrocki über Zentralen Kommunikationshafen, Wahlkampfattacken und die Ukraine-Politik

30.01.2025 11:42
Der von der PiS unterstützte Präsidentschaftskandidat hat angekündigt, zu den ursprünglichen Plänen des Zentralen Kommunikationshafens zurückkehren zu wollen. Zudem war er der Regierung in Kiew Undankbarkeit vor. 

Sikorski zu Trumps „Riviera in Gaza": „Nichts ohne die Beteiligung der Palästinenser"

06.02.2025 08:00
Außenminister Radosław Sikorski hat die Worte von US-Präsident Donald Trump über die Gestaltung einer „Riviera des Nahen Ostens“ im Gaza-Streifen als „mutig“ bezeichnet. Polen erkenne die Staatlichkeit Palästinas an und glaube, dass „nichts ohne die Beteiligung der Palästinenser selbst geschehen sollte“, fügte er hinzu.

Von der Leyen: EU wird auf US-Zölle reagieren

11.02.2025 10:50
Trump hatte ein Dekret unterzeichnet, das die 2018 eingeführten Zölle auf Stahlimporte wieder in Kraft setzt und die Abgabe auf Aluminium von 10 auf 25 Prozent erhöht. Besonders betroffen sind Kanada, Brasilien und die Europäische Union.

Tom Rose: Mit Polen an der Spitze sollten die EU und die USA unschlagbar sein

11.02.2025 20:00
Wie er in sozialen Medien schrieb, sollte dies durch die Zusammenarbeit bei der Schaffung fairer und gerechter Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA erreicht werden. Der zukünftige Botschafter erklärte gleichzeitig, dass die Europäische Union zu Recht ihre Interessen an erster Stelle setze, während Präsident Trump dasselbe mit den Interessen der Vereinigten Staaten tue.

Trump spricht von "Zeichen des guten Willen". Selenskyj ruft zu weiterem Druck auf Russland auf

12.02.2025 10:27
US-Präsident Donald Trump spricht nach Freilassung eines US-Lehrers von einem "Zeichen guten Willens". Präsident Selenskyj appelliert indes nach dem gestrigen Angriff auf Kiew an die internationale Gemeinschaft, Russland weiterhin unter Druck zu setzen.