Deutsche Redaktion

2019? Gut, sehr gut!

31.12.2019 12:46
Insgesamt bewerteten 56 Prozent der Befragten das Jahr 2019 als gut bis sehr gut. Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Zahl der positiven Bewertungen um 6 Prozent gestiegen.
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DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: 2019? Gut, sehr gut!

Die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna fasst zum Jahresende die Ergebnisse einer neuen Studie zusammen, die vom Meinungsforschungsinstitut CBOS durchgeführt wurde. Der Studie sei zu entnehmen, dass die Mehrheit der Polen das zu Ende gehende Jahr als eine gute Zeit für sich und für die eigenen Familien beurteilt. Insgesamt bewerteten 56 Prozent der Befragten das Jahr 2019 als gut bis sehr gut. Im Vergleich mit dem Vorjahr sei die Zahl der positiven Bewertungen um 6 Prozent gestiegen. Es sei zugleich das beste Ergebnis seit 1989, also seitdem diese Studie überhaupt durchgeführt werde, berichtet das Blatt.

Laut 17 Prozent sei das letzte Jahr ziemlich gut gewesen. Weitere 17 Prozent seien weder zufrieden noch enttäuscht mit ihrem Leben in den letzten 12 Monaten gewesen. Jeder zehnte sei mit dem Jahr 2019 eindeutig unzufrieden.

Die Tageszeitung erklärt zugleich, dass die Zufriedenheit weitgehend mit dem materiellen Status der Befragten verbunden sei. Je besser die finanzielle Lage des Haushalts, desto positiver auch die Bewertung der Lebenszufriedenheit in den vergangenen Monaten, lesen wir. Nicht ohne Einfluss seien auch politische Einstellungen: Menschen mit einer konservativen Weltanschauung hätten sich öfter positiv über das Jahr 2019 ausgesprochen.


FAKT: Taktisches Schweigen

Vladimir Putins konfrontativer Stil sorgt in Polen für Unmut, schreibt in der neuen Ausgabe die Tageszeitung Fakt. In den letzten Tagen habe sich Russlands Präsident mehrmals lügenhaft über die politische Lage unmittelbar vor Beginn des II. Weltkrieges sowie die militärische Entwicklung in den ersten Kriegsmonaten ausgesprochen. Putin habe unter anderem den Hitler-Stalin-Pakt von 1939 einschließlich der Aufteilung Osteuropas zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und der Sowjetunion verteidigt. Der russische Präsident behauptete, nicht der deutsch-sowjetische Pakt sondern das Münchener Abkommen habe direkt zum Ausbruch des II. Weltkrieges geführt. Geht es nach Putin, hätten die Sowjets im September 1939 nicht mit Polen gekämpft. Die sowjetischen Truppen, so Putin weiter, seien erst in Polen einmarschiert, nachdem die polnische Regierung die Kontrolle verloren habe.

Viele Politiker hätten zu diesen Aussagen bereits Stellung genommen, lesen wir. Der Tenor der Kommentare sei kritisch bis sehr kritisch. In diesem Kontext falle das Schweigen des polnischen Staatsoberhauptes auf. Die Tageszeitung habe versucht die rhetorische Abwesenheit von Andrzej Duda zu klären. Die fehlende Reaktion des Präsidenten sei kein Zufall, sagt der Sprecher des Staatsoberhaupts, Błażej Spychalski. Die polnische Seite wolle den Konflikt nicht verschärfen. Man wolle ihn zugleich nicht auf eine höhere diplomatische Stufe heben, denn eben eine solche Reaktion sei Russlands Ziel, heißt es. Außerdem gebe Adam Bielan von der PiS-Partei ganz offen zu, dass es momentan eine Winterpause gebe, und dass sich der Präsident zu den kontroversen Aussagen Putins nach dem 6. Januar, also nach dem Urlaub äußern werde, so die Tageszeitung Fakt.

 

DO RZECZY: Pornogefahr

Der Publizist und Schriftsteller Rafał Ziemkiewicz greift in der Wochenzeitung Do Rzeczy  zum Jahresende ein heikles Thema auf. Es geht um die Einschränkung des Zugangs zur Pornographie. Eine Gesetzesinitiative sei vor Jahren von dem damaligen postkommunistischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski blockiert worden. Nun kehre sie zurück und beschäftige die Öffentlichkeit, lesen wir. Für ihn, so Ziemkiewicz, sei der Fall ganz klar: ein unbeschränkter Zugang zur Pornographie ohne Altersbegrenzung sei genauso inakzeptabel wie freier Zugang zu Drogen. Nur würden sich in polnischen Medien über dieses Thema so genannte Experten äußern, für die Pornographie so viel wie vor Jahren aus Westeuropas geschmuggelte Playboy-Hefte bedeute.

Vielleicht würde man die Gefahr ernster betrachten, wenn die Kritik aus feministischen Kreisen käme. Überraschenderweise sehe der polnische Feminismus in der jederzeit und überall zugänglichen Pornographie keine Gefahr. Es gebe sogar Milieus, die die Porno-Branche als fortschrittlich und zum gewissen Grad sogar nützlich bewerten würden. Dabei nannten es Autoren wie Gail Dines oder Philip Zimbardo beim Namen: die psychischen und sozialen Schäden eines unkontrollierten Pornokonsums seien verwüstend. Wieso dies aber für bestimmte Kreise der polnischen Öffentlichkeit nicht verständlich sei, bleibe für den Publizisten der Wochenzeitschrift Do Rzeczy Rafał Ziemkiewicz ein Rätsel.

 

Jakub Kukla