Deutsche Redaktion

Gemetzel für Gemetzel

12.10.2023 12:42
Auf der Nachrichtenseite des Wochenblatts Wprost geht der Publizist Jakub Mielnik auf den Konflikt in Israel ein. Wie er schreibt, sollte die palästinensische Terror-Organisation Hamas ausgelöscht werden. Nicht nur aus Rache für den Angriff auf Israel, sondern auch wegen des Schadens, den sie den Palästinensern zufüge. Wenn jedoch der Preis für die Ausrottung der Islamisten auch das Massaker an der Zivilbevölkerung in Gaza bedeute, heißt es, würden sich die Israelis nie von ihrem Kriegszustand mit den Arabern befreien.
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Bild: https://pixabay.com/pl/

Die Hinrichtung von zwei Millionen Menschen durch Hunger und Durst, die durch ihre eigenen Fanatiker mehr leiden würden als durch die Juden, bringe Israel keinen Stolz, lesen wir. Geht es nach dem Autor, würde massenhaft palästinensische Hamas-Geiseln von Strom, Wasser und Nahrung abzuschneiden, nicht einmal die schlimmsten Massaker muslimischer Fanatiker rechtfertigen. Dennoch versuche die israelische Führung, die die Sicherheit des Landes offensichtlich zum Gespött gemacht habe, sich nun durch rücksichtslose Rache zu revanchieren.

Der erste Reflex sei natürlich, Vergeltung zu fordern, fährt Mielnik fort. Aber in der Form, wie sie das Kriegskabinett von Premierminister Benjamin Netanjahu vorschlage, werde sie keine Probleme lösen.

Geiseln, die aus Israel entführt und im Gazastreifen gefangen gehalten werden, müssten mit dem Tod rechnen: Einige seien bereits bei israelischen Luftangriffen ums Leben gekommen, andere werden von Hamas-Terroristen ermordet, in der Hoffnung, die Vergeltungsmaßnahmen zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.

Die Rache an den Terroristen werde auch die Zivilbevölkerung des Gazastreifens treffen. Diese würde sowieso schon seit langem unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen. Sie hätte auch jedes Recht die Hamas für ihr Schicksal mitverantwortlich zu machen. Doch anstatt die Fanatiker zu beseitigen, die hartnäckig das Lebensrecht ihrer jüdischen Nachbarn und das Existenzrecht Israels leugnen, würden die Rächer nur diejenigen radikalisieren, die es irgendwie schaffen werden, die israelische Bodeninvasion in Gaza zu überleben, lautet sein Fazit auf wprost.pl

SuperExpress: Könnte die Niederlage der Ukraine die NATO stürzen? 

Der seit mehreren Monaten andauernde Krieg in der Ukraine bleibe nach wie vor ungelöst. Leider deute alles darauf hin, dass der langwierige Konflikt an Polens Ostgrenze zu Gunsten von Wladimir Putin verlaufe, sagt der Sicherheitsexperte Marek Budzisz im Gespräch mit dem Boulevardblatt Super Express. Wie er überzeugt, könnten die Fundamente der NATO im Falle einer ukrainischen Niederlage ins Schwanken kommen.

Obwohl seit einigen Wochen eine ukrainische Gegenoffensive laufe, habe Kiew bislang noch keine nennenswerten Erfolge erzielt, so Budzisz. Hinzu kämen die begrenzten Fähigkeiten des ukrainischen Militärs, ihr Mangel an Munition und Luftabwehr. Im nächsten Jahr finden in den Vereinigten Staaten auch Präsidentschaftswahlen statt, heißt es, deren Ausgang große Veränderungen in Bezug auf die Militärhilfe für die Ukraine bedeuten könnte.

Der Krieg an dem die Länder der NATO stark beteiligt sind, dauere nun auch schon bereits 19 Monate. Sollte die Ukraine den Krieg verlieren, würde dies bedeuten, dass Russland den Krieg gewonnen habe. Und das trotz der Beteiligung des Nordatlantik-Pakts und der Vereinigten Staaten.

In Polen herrsche die Überzeugung, dass das Land zwei Auswege aus dem Krieg hätte: Entweder gewinne die Ukraine, und selbst wenn nicht, sei Polen in einem westlichen Bündnissystem, und dieses werde Polen im schlimmsten Falle schützen. Der Sicherheitsexperte nennt diese Denkweise einen Mythos.

Wie Budzisz am Schluss überzeugt, könnte die Niederlage der Ukraine gerade wegen der Beteiligung der USA und keines Sieges eine tiefe Krise in der NATO auslösen. Wie der Experte am Schluss im Gespräch feststellt, bleibe deshalb auch die bedingungslose Unterstützung der Bündnisländer gegenüber Polen in einem solchen Szenario ungewiss. 

DoRzeczy: Nach den Wahlen endet der Ball! 

Zweifellos könne der Tag der Wahlen zum Sejm und Senat am Sonntag, den 15. Oktober, getrost als das faktische Ende des Balls betrachtet werden, schreibt indes Piotr Gabryel für das Nachrichtenportal der rechtskonservativen Wochenzeitung DoRzeczy. Ein Ball - im Sinne der hektischen und scheinbar unbegrenzten und sicherlich bisher ungehemmten Verteilung des hart verdienten Geldes der polnischen Steuerzahler durch die Regierung an die Wählerschaft, erklärt der Autor. Geld, das den polnischen Steuerzahlern zunächst skrupellos entzogen worden sei, lesen wir. Zu diesem Zweck habe dieselbe Regierung obendrein dieselben polnischen Steuerzahler auf Jahrzehnte hinaus verschuldet.

Das Ende des Balls nahe - unabhängig vom Ausgang dieser Wahl, lesen wir im Online-Blatt. Es sei das Ende des Balls - unabhängig davon, wer bei diesen Wahlen triumphiere und ob es jemandem gelingen werde, eine Regierung zu bilden. Denn im Prinzip sei - unabhängig vom Wahlausgang - klar, dass dieses Tempo der Geldvergabe durch die konservative Regierung in den kommenden Jahren nicht fortgesetzt werden könne. Bis jetzt habe es nämlich so ausgesehen, als würde man es aus Hubschraubern wie Konfetti verstreuen.


Autor: Piotr Siemińśki