Herberts Schriften, die häufig Themen wie Mythologie und antike Geschichte aufgreifen und in den modernen Kontext übertragen, wurden in fast 40 Sprachen übersetzt. 1998 verstarb der Literat und wurde posthum mit dem höchsten polnischen Orden, dem Orden des Weißen Adlers, ausgezeichnet.
Für das Jahr 2024 ist ein umfangreiches Jubiläumsprogramm geplant. In Italien, unter anderem in Siena und Orvieto, wo Herbert einst Inspiration fand, startet das Adam-Mickiewicz-Institut das Projekt „Auf den Spuren von Herrn Herbert“. Auch in Frankreich hat das Interesse an Herberts Werk zugenommen. 2021 erschien dort das Buch „Zbigniew Herbert und die Poetik des Schenkens“, herausgegeben von der Professorin Brigitte Gautier und dem polnischen Literaturkritiker Maciej Urbanowski. Gautier beschreibt Herbert als einen „Dichter, der sich auf die Wurzeln der europäischen Kultur bezieht und dessen Werk bis heute von Relevanz ist.“
Seit Ende der 1960er Jahre gehörte Herbert zu den ernsthaftesten Anwärtern auf den Literaturnobelpreis, den er jedoch nie erhielt. Zu Lebzeiten und posthum wurde Herbert mit über 20 renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Petrarca-Preis und dem Literaturpreis von Jerusalem. Auch der Polnische Rundfunk ehrte ihn mit dem Goldenen Mikrofon.
Zbigniew Herbert bleibt für viele ein Symbol des intellektuellen Widerstands, das vor allem in seinem Gedichtzyklus „Herr Cogito“ Ausdruck findet.
In unserem Radioarchiv ist es uns gelungen, eine literarische Sendung zu finden, in deren Mittelpunkt Zbigniew Herbert und sein literarisches Schaffen stehen. Einige seiner Gedichte wurden von Karl Dedecius übersetzt und auch gesprochen.
IAR/jc