Der Bürgermeister der Stadt Westerland auf Sylt, Nikolas Hackel, bittet die polnische Nation in einem Interview mit der konservativen Tageszeitung "Rzeczpospolita" um Vergebung und bedauert, dass sein einstiger Vorgänger, der Kriegsverbrecher Heinz Reinefarth, im Nachkriegsdeutschland zum Bürgermeister von Westerland gewählt worden war.
Im Interview mit dem Tagesblatt gibt Hackel als Bürgermeister aber auch als Privatperson zu, dass es für ihn unvorstellbar sei, dass Heinz Reinefarth, der zwar vor Gericht stand, niemals verurteilt wurde. - Nicht nur unsere Nationen, sondern auch unsere Städte verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die leider auch die dunkelsten Kapitel umfasst, für die wir moralische Verantwortung tragen - erklärt der Nachfolger des Kriegsverbrechers.
Heinz Reinefarth war der Befehlshaber deutscher Truppen während des Massakers im Wola-Viertel und für den Tod von 100.000 polnischer Bewohner während des Warschauer Aufstands verantwortlich. Reinefarth wurde nicht nur für seine unaussprechliche Verbrechen niemals verantwortlich gemacht, sondern führte nach dem Krieg ein erfolgreiches Leben und verwaltete den Kurort Westerland auf Sylt an der Nordsee.
RZ/ps