Die Resolution wurde am Donnerstag von den Abgeordneten fast einstimmig angenommen, mit 446 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung.
"Das Jahr 2021 ist der 80. Jahrestag der Kampagne zur Rettung von Juden vor dem Holocaust, der von der polnischen Botschaft in Bern, Schweiz, initiiert wurde. Unter Ausnutzung ihres diplomatischen Status haben Vertreter der Republik Polen mit Wissen und Unterstützung der polnischen Exilregierung und in Zusammenarbeit mit jüdischen Organisationen, einschließlich des Jüdischen Weltkongresses, heimlich eine der größten Operationen während des Zweiten Weltkriegs organisiert, um Pässe zu fälschen und sie an Menschen in Ghettos und Konzentrationslagern zu schmuggeln. Diese Gruppe von Diplomaten wurde von Aleksander Ładoś, dem polnischen Botschafter in Bern, geleitet“, heißt es in der Resolution.
Die Pässe sind in das besetzte Europa, einschließlich deutscher Ghettos in polnischen Gebieten, geschmuggelt worden, damit ihre Besitzer ihre angebliche Staatsangehörigkeit von Paraguay, Honduras, Haiti oder Peru dokumentieren konnten.
"An der Operation waren bis zu 10.000 Menschen jüdischer Nationalität beteiligt - Bürger aus Polen, den Niederlanden, Deutschland und einem Dutzend anderer Länder des besetzten Europas. Spätere diplomatische Bemühungen Polens - mit Unterstützung des Heiligen Stuhls und der Vereinigten Staaten - führten zur Anerkennung der Gültigkeit eines großen Teils dieser Dokumente durch lateinamerikanische Länder", heißt es weiter in der Resolution.
Ehemaliger polnischer Botschafter in Bern, Aleksander Ładoś
Festgestellt wird auch, dass die Ładoś-Gruppe Juden unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit gerettet hat.
"Die tiefe Humanität dieser Aktion wird durch die Tatsache belegt, dass sich unter den namentlich identifizierten Überlebenden etwa 3.000 Bürger aus dem Vorkriegsdeutschland befanden. Das ist ein beispielloser Fall in der Geschichte, dass die Bürger eines eindringenden Landes während des Krieges vor ihren eigenen Behörden und der von ihnen geschaffenen Vernichtungsmaschinerie gerettet wurden", wurde in dem Dokument betont.
Die Resolution weist auch darauf hin, dass die Ładoś-Gruppe neben lateinamerikanischen auch polnische Dokumente ausgestellt hat, die die Flucht aus Frankreich unter dem kollaborierenden Vichy-Regime ermöglicht haben.
Viele Historiker und Experten betonen, dass die Aktivitäten der Ładoś-Gruppe ein Teil der Aktivitäten der gesamten polnischen Diplomatie während des Zweiten Weltkriegs waren. Vor kurzem wurde auch bekannt, dass der polnischen Generalkonsul in Istanbul, Wojciech Rychlewicz ebenfalls Juden geholfen hat, aus Europa zu fliehen. Während des Holocausts haben auch Diplomaten des polnischen Konsulats in Havanna, Kuba, jüdischen Flüchtlingen geholfen, wie das polnische Institut für Nationales Gedächtnis IPN letzte Woche erinnert hat.
pap/ps