Dies gelte nicht nur für das internationale Recht, sondern auch für die ethische und moralische Dimension, so der Kulturminister in einem Artikel für die portugiesische Online-Zeitung "Observador". Darin bezog sich der Minister auf das polnische Kulturerbe, das während des Zweiten Weltkriegs von Nazi-Deutschland und der Sowjetunion geplündert wurde.
Die massenhafte Plünderung polnischer Kunst durch die beiden Besatzer habe "ein ergreifendes Gefühl des Verlustes in der polnischen Kultur" hinterlassen, erklärte Gliński in seinem Artikel weiter. Die Datenbank seines Ministeriums über die Kriegsverluste umfasse fast 66.000 Objekte, was nur "ein kleiner Teil der geschätzten Gesamtzahl von 516.000 verlorenen Objekten" sei. Laut Gliński haben die polnischen Museen während des Krieges etwa 50 Prozent ihrer Bestände verloren. Die Verluste der Bibliotheken würde man auf 70 Prozent ihrer Vorkriegssammlungen schätzen. Diese Zahlen könnten auch zu niedrig geschätzt sein, zumal ein großer Teil der Dokumentation zu den Gegenständen oft gestohlen oder absichtlich zerstört worden sei, so Gliński.
"Die Rückgabe ist ein kontinuierlicher und unendlicher Prozess, und Polen wird nie aufhören, in dieser Hinsicht nach Gerechtigkeit zu suchen, zumal die Bemühungen um die Rückgabe von Kunstwerken, die während des Zweiten Weltkriegs geraubt wurden, auf der ganzen Welt andauern", so Polens Kulturminister.
PAP/ps