Bei der Veranstaltung spielt das Smithsonian Chamber Orchestra Werke polnischer und amerikanischer Komponisten. Neben Paderewskis Romanza, gespielt von dem amerikanischen Pianisten Avery Gagliano, einem Halbfinalisten des letztjährigen Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Warschau, stehen das Konzert für Streichorchester von Grażyna Bacewicz (1909-1969), das Concerto-Notturno von Mikołaj Górecki, Samuel Barbers Adagio für Streicher und eine Suite aus Aaron Coplands Appalachian Spring auf dem Programm.
Das Konzert wird gemeinsam von der Smithsonian Chamber Music Society und der Andrzej-Markowski-Stiftung organisiert. Andrzej Markowski war ein bekannter polnischer Dirigent. Er starb im Jahr 1986. Seine Tochter Małgorzata Markowska, die als Präsidentin der Stiftung fungiert, hatte die Idee, dieses Konzert zu veranstalten.
Andrzej Markowski
Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft von Marek Magierowski, dem polnischen Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika, sowie unter der Ehrenschirmherrschaft von Piotr Gliński, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Polens und Minister für Kultur und Nationales Erbe.
Als legendärer Pianist, Komponist, Philanthrop und Politiker ist Ignacy Jan Paderewski einer der bekanntesten Namen der polnischen Kultur und Politik. Von seinen Zeitgenossen als der größte Pianist seit Franz Liszt bezeichnet, erreichte er den Höhepunkt seiner triumphalen Karriere um die Wende des 19. Jahrhunderts. Auch als begabter Komponist ging er in die Musikgeschichte ein. Seine Oper Manru ist bis heute die einzige polnische Oper, die an der Metropolitan Opera in New York aufgeführt wird.
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Paderewski die Bemühungen Polens, nach mehr als 120 Jahren Fremdherrschaft seine Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Als Ministerpräsident und Außenminister leitete er 1919 gemeinsam mit Roman Dmowski die polnische Delegation bei der Friedenskonferenz in Paris und unterzeichnete den Versailler Vertrag.
Ignacy Jan Paderewski (l.) und Roman Dmowski
Paderewski starb 1941 in den Vereinigten Staaten und wurde auf Beschluss von Präsident Franklin D. Roosevelt auf dem Militärfriedhof Arlington in Washington beigesetzt. Im Jahr 1992 wurden seine sterblichen Überreste nach Polen überführt und in der St.-Johannes-Kathedrale in Warschau beigesetzt.
PAP/jc