Deutsche Redaktion

Seekabel als Ziel von Angriffen?

04.05.2023 11:28
„Es besteht die große Sorge, dass Russland Unterseekabel und andere kritische Infrastrukturen ins Auge fasst, um das westliche Leben zu stören und ein Druckmittel gegen die Staaten aufzubauen, die die Ukraine unterstützen“, warnte David Cattler, der Geheimdienstchef der NATO. Die russischen Aktivitäten in diesem Bereich seien so hoch wie seit Jahren nicht mehr, sagte der Experte. 
Bild:
Bild:Foto: Dmitriy Kandinskiy / Shutterstock

„Russland kartiert aktiv die kritischen Infrastrukturen der Verbündeten sowohl an Land als auch auf dem Meeresgrund und wird dabei von den militärischen und zivilen Nachrichtendiensten Russlands unterstützt“, so Cattler.

Er warnte vor einem „anhaltenden und erheblichen Risiko“, dass Russland verbündete Systeme angreifen könnte. „Insgesamt werden täglich Transaktionen im Wert von etwa 10 Billionen US-Dollar über sie abgewickelt, so dass diese Kabel wirklich eine wirtschaftliche Schlüsselrolle spielen“, betonte Cattler.

In einer gemeinsamen Untersuchung, die im April von dänischen, finnischen, schwedischen und norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten veröffentlicht wurde, heißt es, dass russische militärische und zivile Schiffe die Infrastruktur des Meeresbodens in der Ost- und Nordsee kartieren. Russlands „Patrouillen im Atlantik und im gesamten Atlantik sind auf einem hohen Niveau, meistens auf einem höheren Niveau als in den letzten Jahren", so Cattler.


PR24/jc