„Es reicht, die Fakten zu nennen. Die Tatsache, dass sich Wagner-Kämpfer in Belarus befinden, wurde vom belarussischen Regime bestätigt. Fakt ist auch, dass sie belarussische Streitkräfte ausbilden sollen", sagte Zbigniew Rau am Dienstag. „Gleichzeitig wissen wir, dass belarussische Beamte bisher den Migrationsdruck an unserer Grenze gesteuert und orchestriert haben. Wenn wir also all diese Fakten in Verbindung bringen, sieht die Aussicht besorgniserregend, aber auch wahrscheinlich aus", fügte er hinzu.
„Russische Drohungen sollten nie unterschätzt werden"
Bei der Pressekonferenz am Dienstag wurde Rau auf die Äußerungen des russischen Abgeordneten Andrej Kartapolow angesprochen. Dem Russen zufolge könnten Wagner-Truppen für einen Angriff auf den Suwałki-Korridor an der polnisch-litauischen Grenze eingesetzt werden. Der Korridor trennt die russische Exklave Kaliningrad an der Ostsee von Belarus.
„Diese Art von Rhetorik ist Teil der russischen Informations-Kriegsführung gegen den Westen und insbesondere Polen", sagte Rau. „Aber im Laufe der Jahrhunderte haben wir eines gelernt. Russische Bedrohungen sollten niemals unterschätzt werden. Ich sage immer, dass Russland in seiner Unberechenbarkeit berechenbar ist. Deshalb verbessert Polen seine Bewaffnung und seine Einsatzbereitschaft, während das transatlantische Bündnis darauf vorbereitet ist, im Falle einer solchen Entwicklung geeignete Maßnahmen zu ergreifen".
PAP/ps