Deutsche Redaktion

Nach Konferenz in Dschidda: EU-Abgeordneter Czarnecki hebt Interessenunterschiede zwischen China und Russland hervor

07.08.2023 10:10
"Peking, das sich ins Spiel bringt und als 'Playmaker' agieren möchte, hat - Achtung - wirklich andere Interessen als Russland. Kurzfristig können sie ähnlich sein, aber das, was jetzt passiert - Russlands Aggression gegen die Ukraine - hat dazu geführt, dass China Russland immer mehr dominiert", argumentiert Czarnecki. 
Białoruskie śmigłowce nad Białowieżą. Czarnecki: w tej sprawie należy mieć nerwy ze stali
Białoruskie śmigłowce nad Białowieżą. Czarnecki: w tej sprawie należy mieć nerwy ze staliPR24

Trotz fehlender konkreter Ergebnisse, seien die Gespräche zur Zukunft der Ukraine in Saudi-Arabien wichtig gewesen, urteilt der EU-Abgeordnete der Regierungspartei PiS, Ryszard Czarnecki. In einem Interview mit dem Polnischen Radio 24 hob Czarnecki die Teilnahme Pekings am Treffen im saudischen Königreich hervor. Denn Chinas langfristiges wirtschaftliches Interesse, so der Politiker, schwäche den Aggressor.

"Peking, das sich ins Spiel bringt und als 'Playmaker' agieren möchte, hat - Achtung - wirklich andere Interessen als Russland. Kurzfristig können sie ähnlich sein, aber das, was jetzt passiert - Russlands Aggression gegen die Ukraine - hat dazu geführt, dass China Russland immer mehr dominiert", argumentierte er.

Czarnecki wies auf die Struktur von Chinas Export und Import hin. "China nimmt Rohstoffe und schickt Technologien, was natürlich für China sehr vorteilhaft ist. Wir haben es mit einer Kolonisierung Sibiriens durch die Chinesen zu tun. Ich denke, die chinesisch-russischen Beziehungen werden von Peking dominiert, was für Russland langfristig fatal sein wird", so der Gast von Polskie Radio 24.

An der Konferenz zur Zukunft der Ukraine haben Vertreter aus etwa 40 Ländern teilgenommen. Wie erwartet, hat das Treffen keine konkreten Ergebnisse gebracht. Experten sind jedoch der Meinung, dass es ein wichtiges Forum war, um eine breite Unterstützung für die Ukraine zu bilden.

Russland ist zu dem Treffen in Dschidda nicht eingeladen worden, sodass es sich bei der Konferenz nicht um Friedensgespräche handelte. Stattdessen kamen Vertreter aus China, das als Verbündeter Russlands gilt. Auch Länder des globalen Südens waren anwesend, von denen die meisten die Ukraine nicht unterstützen, da sie von Russland abhängig sind und Neutralität wahren möchten.

Nach den Gesprächen äußerte sich die ukrainische Seite zufrieden. Kiew wollte so viele Länder wie möglich von seinem vor fast einem Jahr vorgelegten 10-Punkte-Friedensplan überzeugen, der unter anderem einen Gefangenenaustausch und die Rückgabe aller von Russland besetzten ukrainischen Gebiete, einschließlich der Krim, vorsieht.

Es war das zweite solche Treffen nach Gesprächen, die zuvor in Kopenhagen stattgefunden hatten. Einige Diplomaten vertreten die Meinung, dass dies eine Vorbereitung auf mögliche Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine sein könnte. Polen hat der Minister in der Präsidialkanzlei, Marcin Przydacz bei dem Treffen vertreten.

IAR/adn