„Dank der Standhaftigkeit der Solidarność, der Patrioten, die sich der historischen Wahrheit verschrieben haben, gehen wir heute am 43. Jahrestag der Abkommensunterzeichnung hier in der Stettiner Werft […] den Weg, der uns seit 1970 leitet", sagte Präsident Duda während seiner Rede am Mittwoch. Mit der Unterzeichnung der Abkommen sei der Arbeiterstreik an der Westküste damals beendet worden, erklärte er.
Die Arbeiter der Stettiner Werft seien die treibende Kraft hinter dem Protest und das Rückgrat des Streiks gewesen, führte Duda aus. Damals jedoch noch nicht in dem Wissen, dass dies eine Aktion für ein freies Polen und eine Form des Protests gegen die Realität war.
Der Streik, so der Präsident, sei von einem riesigen überbetrieblichen Komitee angeführt worden, das Hunderte von Betrieben aus diesem Teil Polens vereint habe. „Es war ein riesiger Streik, aber er wurde eindeutig von den Werftarbeitern angeführt, von denen, die die sprichwörtlichen Schiffsbolzen herstellten, sie zu Schiffen zusammensetzten und sie instand hielten", betonte er.
Das neue Denkmal vor der Woiwodschaftshalle sei daher „symbolträchtig“, so Duda. Es erinnere an die Streiks von 1971 und an den blutigen Protest, den die Stettiner im Dezember 1970 für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und die Freiheit führten.
Die im Jahr 1980 errungene Freiheit sei einer der größten Siege der Weltgeschichte, erklärte Duda und hob lobend hervor, dass der Sieg ohne den Einsatz von Waffen errungen wurde.
Am 31. August 1980 wurden die August-Abkommen zwischen der kommunistischen Regierung und der demokratischen Opposition unterzeichnet. Dem waren spontane Streiks in Betrieben in Süd- und Ostpolen vorangegangen, nachdem die Preise für Fleisch und Fleischprodukte in den Geschäften und Betriebskantinen gestiegen waren. Weitere Werften, u.a. in Danzig, Elbląg und Schlesien, schlossen sich an.
Unter dem Druck der Streiks stimmten die kommunistischen Behörden der Bildung unabhängiger Gewerkschaften schließlich zu. Am 30. August 1980 wurden in Stettin, am 31. August in Danzig, am 3. September in Jastrzębie-Zdrój und am 11. September im Stahlwerk Kattowitz Vereinbarungen unterzeichnet.
IAR/PAP/PR24/js