Deutsche Redaktion

Ausstellung in Berlin: „Zwei Kriege - ein Leiden“ wirft Licht auf das Schicksal der jüngsten Kriegsopfer

03.10.2023 10:19
Der polnische Botschafter in Deutschland, Dariusz Pawłoś, hob während der Eröffnungszeremonie hervor, dass die Ausstellung strategisch im Zentrum Berlins positioniert ist, um die Deutschen an die dunklen Kapitel ihrer Geschichte und die anhaltenden Konflikte in der Region zu erinnern. „Diese Ausstellung, platziert vor den Augen deutscher Politiker, verbindet das historische Leiden polnischer Kinder mit den aktuellen Schmerzen, die ukrainische Kinder erleben“, sagte Pawłoś.
Deutsches Konzentrationslager fr Kinder in Lodz, Polen. Quelle: Wikimedia Commons
Deutsches Konzentrationslager für Kinder in Lodz, Polen. Quelle: Wikimedia CommonsWikimedia Commons

In Berlin ist eine Ausstellung eröffnet worden, die einen tiefen Einblick in das Leben und Leiden der jüngsten Opfer von Kriegen bietet. „Zwei Kriege - ein Leiden“, organisiert vom Museum der Polnischen Kinder - Opfer des Totalitarismus, präsentiert Briefe von polnischen Kindern, die während des Zweiten Weltkriegs in einem deutschen Konzentrationslager für Minderjährige in Łódź gefangen waren, sowie von ukrainischen Kindern, die aktuell unter der russischen Invasion leiden.

Der polnische Botschafter in Deutschland, Dariusz Pawłoś, hob während der Eröffnungszeremonie hervor, dass die Ausstellung strategisch im Zentrum Berlins positioniert ist, um die Deutschen an die dunklen Kapitel ihrer Geschichte und die anhaltenden Konflikte in der Region zu erinnern. „Diese Ausstellung, platziert vor den Augen deutscher Politiker, verbindet das historische Leiden polnischer Kinder mit den aktuellen Schmerzen, die ukrainische Kinder erleben“, sagte Pawłoś.

„Ein Schritt zur Wiederherstellung des historischen Gedächtnisses“

Museumsdirektor Ireneusz Maj hob die Bedeutung der Tatsache hervor, dass die Ausstellung auf deutschem Boden realisiert werden konnte. Er erinnerte daran, dass der Befehl zur Gründung des Kinderlagers aus Berlin kam, und betonte die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dieser historischen Wahrheit. „Ich bin bewegt, dass wir dies erreicht haben“, sagte Maj.

Auch der Ombudsmann für Kinderrechte, Mikołaj Pawlak, sieht die Ausstellung als wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des historischen Gedächtnisses in Deutschland. Er betonte, dass die Ausstellung dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Gräueltaten der Vergangenheit und die anhaltenden Konflikte zu schärfen, die das Leben unschuldiger Kinder beeinträchtigen.

Ein Echo der Vergangenheit und Gegenwart

Die Ausstellung, die bis zum 12. Oktober vor dem Hauptbahnhof in Berlin zu sehen ist, wurde mit Unterstützung des Ministers für Kultur und Nationales Erbe finanziert und ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Sie bietet den Besuchern eine Perspektive auf die Auswirkungen des Krieges auf die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft. Die jüngsten Zeugnisse ukrainischer Kinder unterstreichen, wie die Organisatoren betonen, die anhaltende Relevanz und Dringlichkeit der Botschaft der Ausstellung – dass das Leiden von Kindern in Kriegszeiten ein universelles und zeitloses Thema ist, das nie in Vergessenheit geraten darf.

"Hoffentlich kam mein "Ich liebe Dich" nicht zu spät"

Im Polnischen Institut ist indes eine Ausstellung unter dem Titel „Hoffentlich kam mein ‚Ich liebe Dich‘ nicht zu spät“ eröffnet worden, die ebenfalls Briefe von Kindern aus der Kriegszeit präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung ist von Vorträgen und einem Treffen mit Jerzy Jeżewicz, einem ehemaligen Gefangenen des deutschen Konzentrationslagers für polnische Kinder in Łódź, begleitet worden.

Das deutsche Lager für polnische Kinder in Łódź, auch bekannt als Kinder-KZ Litzmannstadt, funktionierte von 1942 bis 1945. Es wurde unter dem Vorwand errichtet, die deutsche Jugend zu schützen und die „moralische Bedrohung“ zu beseitigen, die von polnischen Kindern ausgehen würde. Über 3.000 Kinder durchliefen das Lager, und mehrere hundert starben aufgrund der primitiven Bedingungen, des Hungers, der Krankheiten sowie der Brutalität und des Sadismus der Wächter.

IAR/adn

Berlin: Briefe von Kindern aus dem Krieg

03.10.2023 09:44
In Berlin werden an zwei Orten Briefe polnischer Kinder aus dem deutschen NS-Konzentrationslager In Lodsch (1942-1945) und Briefe ukrainischer Kinder aus dem laufenden Krieg gezeigt.