Ilja Kiwa, ein ehemaliger Abgeordneter der Obersten Rada der Ukraine mit Verbindungen zu Russland, ist in der Nähe von Moskau bei einer Spezialoperation des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU getötet worden. Dies berichteten die ukrainischen Medien "Ukrainska Pravda" und "The Kyiv Independent" am Mittwoch unter Berufung auf Quellen innerhalb des SBU.
Kiwa ist in dem Dorf Suponewo im Odinzowo-Gebiet, nahe Moskau, tot aufgefunden worden. Nach Berichten der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, die den Vorfall ebenfalls bestätigte, erlitt er tödliche Schusswunden. Der Untersuchungsausschuss der Russischen Föderation hat Kiwas Tod bestätigt und ein Strafverfahren eingeleitet.
Ilja Kiwa, der 2019 für die später verbotene prorussische Partei "Plattform Opposition für das Leben" ins ukrainische Parlament gewählt wurde, hatte die Ukraine kurz vor der russischen Invasion im Februar 2022 verlassen. Nachdem ihm im März 2022 sein Mandat entzogen wurde, sind mehrere Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden. Er beantragte im April 2022 die russische Staatsbürgerschaft und unterstützte in Fernsehinterviews die russische Invasion in der Ukraine.
Kiwa hat zudem Schlagzeilen mit kontroversen Behauptungen über Polen gemacht. Im September letzten Jahres äußerte er in sozialen Medien, dass Polen von Russland als Reparationen für den Zweiten Weltkrieg das Lemberger Gebiet fordere. Er unterstellte Warschau, einen Vorwand für Verhandlungen mit Moskau über das Schicksal Westukraines zu suchen.
Ein Gericht in Lwiw verurteilte Kiwa im November dieses Jahres in Abwesenheit zu 14 Jahren Gefängnis und Konfiszierung seines Vermögens wegen Landesverrats und des öffentlichen Aufrufs zum Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung.
Do Rzeczy/Ukrainska Pravda / Kyiv Independent / RIA Novosti/adn