Deutsche Redaktion

Justizministerium will Streit um EU-Mittel beenden

05.01.2024 18:33
Die EU-Kommission hat Milliarden Euro für Polen eingefroren und die Freigabe der Mittel von der Erreichung sog. "Meilensteine" abhängig gemacht. Diese Kriterien sollen nun erfüllt werden. 
Justizminister Adam Bodnar. Um die blockierten Gelder freizugeben, hat die EU-Kommission Warschau eine Reihe von Meilensteinen gesetzt, die es zu erreichen gilt, insbesondere in Bezug auf die Unabhngigkeit der Justiz.
Justizminister Adam Bodnar. Um die blockierten Gelder freizugeben, hat die EU-Kommission Warschau eine Reihe von Meilensteinen gesetzt, die es zu erreichen gilt, insbesondere in Bezug auf die Unabhängigkeit der Justiz.ASkwarczynski/shutterstock

Das polnische Justizministerium arbeitet seit Dezember an zwei Gesetzesentwürfen, die darauf abzielen, die von der EU gesetzten rechtlichen Kriterien zu erfüllen. Von der Erfüllung dieser "Meilensteine" hängt die vollständige Auszahlung der EU-Milliarden aus dem Nationalen Wiederaufbauplan (KPO) ab.

Im Rahmen des KPO soll Polen 25,3 Milliarden Euro an Zuschüssen und 34,5 Milliarden Euro an Darlehen erhalten. Die Europäische Kommission hat die Zahlung der Gelder wegen Zweifeln am Rechtsstaat gestoppt. Der Konflikt dreht sich vor allem um eine von der vorherigen PiS-Regierung eingerichtete Disziplinarkammer für Richter. Nach Ansicht der Europäischen Kommission könnte sie Gerichte unter politischen Druck setzen.

Beziehungen sollen verbessert werden

Die neue pro-europäische Regierung von Donald Tusk, die Mitte Dezember ihr Amt antrat, ist entschlossen, die Beziehungen zu Brüssel zu verbessern. Diese sind seit Jahren wegen umstrittener Justizreformen der vorherigen Regierung PiS stark belastet.

Auf einer Pressekonferenz am Freitag stellte Justizminister Adam Bodnar den Zeitplan für die Erfüllung der Meilensteine und die Freigabe der KPO-Mittel vor. Bodnar sagte, die Regierung stehe in ständigem Dialog mit der Europäischen Kommission über die Vorbereitung der Gesetzesänderungen.

„Die Weihnachtszeit war für uns sehr intensiv. Wir haben zwei Gesetzesentwürfe vorbereitet“, sagte er und versicherte eine baldige Freigabe der EU-Mittel.


Quelle: PAP/jc