Deutsche Redaktion

Tusk ruft bei Starmers Besuch in Warschau zum „Breturn“ auf

18.01.2025 11:00
Der Besuch des britischen Premierministers in Polen unterstreicht die Bemühungen um den Wiederaufbau der Beziehungen und die Sicherung der Stabilität in Europa. Durch die Konzentration auf die Bereiche Verteidigung, Sicherheit und europäische Zusammenarbeit wolle Keir Starmer die Rolle Großbritanniens als zuverlässiger Verbündeter in einer Welt nach dem Brexit festigen, berichteten Nachrichtenagenturen.
Polens Premierminister Donald Tusk und sein britischer Amtskollege Keir Starmer haben am Freitag bei einem Treffen in Warschau ber bilaterale Beziehungen und gemeinsame Anstrengungen zur Untersttzung der Ukraine gesprochen, 17.01.2025.
Polens Premierminister Donald Tusk und sein britischer Amtskollege Keir Starmer haben am Freitag bei einem Treffen in Warschau über bilaterale Beziehungen und gemeinsame Anstrengungen zur Unterstützung der Ukraine gesprochen, 17.01.2025. PAP/Marcin Obara

Polens Premierminister Donald Tusk und sein britischer Amtskollege Keir Starmer haben am Freitag bei einem Treffen in Warschau über bilaterale Beziehungen und gemeinsame Anstrengungen zur Unterstützung der Ukraine gesprochen. Tusk, der während des Brexit-Referendums als Präsident des Europäischen Rates diente, hat die Hoffnung auf eine „Breturn“ geäußert, die eine Umkehrung des Austritts Großbritanniens aus der EU symbolisieren würde. Der britische Premierminister Sir Keir Starmer bekräftigte hingegen sein Engagement für eine engere Zusammenarbeit mit Brüssel, schloss aber einen Wiedereintritt in die Zollunion oder den Binnenmarkt aus.

Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und Unterstützung der Ukraine
Der Besuch hat die wachsenden Verteidigungsbeziehungen zwischen London und Warschau verdeutlicht. Beide Länder haben Pläne für einen neuen bilateralen Verteidigungspakt angekündigt, berichtete die Presseagentur des Polnischen Rundfunks IAR. Starmer hob die Verteidigungsgeschäfte Großbritanniens mit Polen in Höhe von 8 Milliarden Pfund in den letzten drei Jahren hervor. Er stellte außerdem eine neue Partnerschaft im Wert von 4 Milliarden Pfund zur Entwicklung von Luftabwehrsystemen der nächsten Generation vor. „Wir teilen eine unerschütterliche Verpflichtung gegenüber der NATO und der Ukraine“, erklärte Stramer und betonte das gemeinsame Ziel, die russische Aggression zu bekämpfen und gegen Schleusernetzwerke vorzugehen.

Starmer hat sich auch mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda getroffen, wo beide ihre Unterstützung für die Ukraine in dem anhaltenden Konflikt mit Russland bekräftigt haben. Einem Sprecher der Downing Street zufolge verliefen die Gespräche „herzlich und produktiv“ und betrafen die Themen Energie, Migration und Sicherheit. Das polnische Präsidialamt hat seinerseits mitgeteilt, Duda und Starmer hätten die „bilateralen Beziehungen, einschließlich der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen der polnischen und der britischen Verteidigungsindustrie“ diskutiert.

Der britische Regierungschef traf in Warschau von Kiew aus ein, wo er und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag ein Abkommen über eine „100-jährige Partnerschaft“ zwischen beiden Ländern in den Bereichen Sicherheit und Gesundheitsversorgung unterzeichnet haben.

IAR/KPRM/KPRP/ps


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