Deutsche Redaktion

Polens Präsident und Premierminister ins Weiße Haus eingeladen

16.02.2024 07:02
Polens Präsident Andrzej Duda und Premierminister Donald Tusk werden am 12. März US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus besuchen, so eine offizielle Bekanntmachung. 
USA. Joe Biden spotka się z Andrzejem Dudą i Donaldem Tuskiem
USA. Joe Biden spotka się z Andrzejem Dudą i Donaldem TuskiemPAP/Paweł Supernak; PAP/Radek Pietruszka; shutterstock.com/Matthew Hodgkins

Das Weiße Haus hat die Informationen des Polnischen Rundfunks über ein gemeinsames Treffen zwischen Präsident Andrzej Duda und Ministerpräsident Donald Tusk mit US-Präsident Joe Biden offiziell bestätigt. Ihr Besuch im Weißen Haus wurde für den 12. März angekündigt. Wie der US-Botschafter Mark Brzezinski mitteilte, ist „der 12. März nicht nur der 25. Jahrestag des Beitritts Polens zur NATO, sondern auch ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft für unsere beiden Länder".

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, kündigte in einem Kommuniqué an, die Staats- und Regierungschefs werden während des Treffens „ihre unerschütterliche Unterstützung für die Verteidigung der Ukraine gegen den brutalen Krieg Russlands" bekräftigen. Thema der Gespräche werden auch die Vorbereitungen für den bevorstehenden NATO-Gipfel in Washington sein. „Die Staatschefs werden auch die enge strategische Partnerschaft zwischen den USA und Polen im Bereich der Energiesicherheit, die soliden Wirtschaftsbeziehungen und das gemeinsame Engagement der USA und Polens für demokratische Werte diskutieren", hieß es weiter.

Auch Präsident Andrzej Duda äußerte sich zu dem Besuch. „Der gemeinsame Besuch des Präsidenten und des Premierministers in Washington am Jahrestag des polnischen NATO-Beitritts zeigt, dass das polnisch-amerikanische Bündnis stark ist und auch weiterhin bleiben wird, unabhängig davon, wer in beiden Ländern an der Macht ist", schrieb Duda in sozialen Medien.

Ehemaliger Botschafter: Polens Einladung ist „eine Ehrung"

„Natürlich ist dies keine alltägliche Situation, und aus protokollarischer Sicht kann man sagen, dass es sich um eine ungleiche Situation handelt", sagte der Diplomat und ehemalige polnische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Ryszard Schnepf, dem privaten Fernsehsender TVN24. Wie er betonte, stehe auf der einen Seite nur der Präsident der USA, auf der polnischen Seite aber sowohl der Präsident wie auch der Premierminister.

Geht es nach Schnepf würden die Themen „so wichtig und so dringend sein", in erster Linie die Ukraine und die Zusicherungen der US-Präsenz im Nordatlantischen Bündnis betreffen, „dass es sich lohnt, diese diplomatischen, protokollarischen Normen zu verwerfen".

Nach Donald Trumps jüngsten Aussagen erwarte der Ex-Botschafter, dass Präsident Biden als Antwort versprechen werde, die amerikanische Präsenz in Polen zu verstärken. „Ich denke, es könnte einige Ankündigungen geben. Keine Zusagen, aber einige Ankündigungen", so Schnepf weiter. Des Weiteren wies er darauf hin, dass Polen neben Ungarn und der Tschechischen Republik eines der drei Länder war, die 1999 der NATO beigetreten sind. Deshalb bewerte er die Einladung polnischer Vertreter als „eine Ehrung".

„Von den drei, die ich erwähnt habe, sind die amerikanischen Streitkräfte in unserem Land. Wir sind auch wichtiger, was den Hintergrund der Ereignisse in der Ukraine angeht", erklärte er.

Der ehemalige US-Präsident und wahrscheinliche Kandidat der Republikanischen Partei im Rennen um die nächste Präsidentschaft, Donald Trump, sagte vor kurzem, er würde einem Verbündeten, der nicht genug für die Verteidigung ausgibt, nicht helfen. Er würde auch Russland anregen, mit diesem zu machen, was es möchte, berichteten Nachrichtenagenturen.


Quellen: PAP, tvn24.pl, whitehouse.gov/ps