Sikorskis Ansatz deckt sich mit den Ansichten anderer europäischer Diplomaten, darunter der deutschen Außenministerin, Annalena Baerbock. „Anstatt sich auf den zukünftigen Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur zu konzentrieren, ist es besser, heute in die Luftabwehr zu investieren, die die Zerstörung dieser Infrastruktur verhindern wird", sagte Sikorski. „Das scheint mir eine sehr vernünftige Perspektive zu sein", fügte er hinzu.
„Ich persönlich würde gerne noch weiter gehen", fuhr Sikorski fort. „Ich glaube, dass der Aggressor für die Folgen seiner Aggression zahlen sollte. Da wir bereits wissen, dass Russland dieses Geld nicht bekommen wird, bevor es Reparationen an die Ukraine gezahlt hat, wäre es besser, es für die Verhinderung der Folgen der Aggression, für die Verteidigung der Ukraine zu verwenden, anstatt zu warten, um es für den Wiederaufbau des Landes zu nutzen", so der Diplomat.
Die Europäische Union hat Vermögen der russischen Zentralbank in Höhe von fast 200 Milliarden Euro blockiert. In der EU besteht Einigkeit darüber, dass die Ukraine Gewinne aus diesen gesperrten Mitteln erhalten sollte. Bis 2027 werden diese auf einen zweistelligen Milliardenbetrag geschätzt.
IAR/PAP/ps