Deutsche Redaktion

Außenminister Sikorski bricht zu Arbeitsbesuch nach Tschechien auf. "Wir stehen vor einer einfachen Entscheidung"

20.03.2024 10:16
Beim für morgen geplanten V4-Treffen werden die Außenminister erneut versuchen, die unterschiedlichen Ansätze zur Russlandpolitik zu harmonisieren. Während Budapest und Bratislava Kontakte zu Russland pflegen, gehören Warschau und Prag zu den vehementesten Kritikern der russischen Aggression.
Rewolucja kadrowa w ambasadach. Szef MSZ podjął decyzję
Rewolucja kadrowa w ambasadach. Szef MSZ podjął decyzjęRex Features/East News

Außenminister Radosław Sikorski bricht zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Tschechien auf. Zunächst steht ein Gespräch mit dem tschechischen Außenminister Jan Lipavsky auf dem Programm, am Folgetag ist ein Treffen der Außenminister der Visegrád-Gruppe (V4) angesetzt.

Aus dem Prager Außenministerium verlautet, dass das bevorstehende Gespräch zwischen Lipavsky und Sikorski eine Plattform für den Austausch über bilaterale Angelegenheiten, die Dynamik innerhalb der V4 sowie Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine bieten wird. Die Diskussionen werden ebenfalls die Vorbereitungen auf den informellen Gipfel der NATO-Außenminister im Mai in Prag und die polnische EU-Ratspräsidentschaft umfassen.

Das V4-Treffen am Donnerstag wird erneut versuchen, die unterschiedlichen Ansätze zur Russlandpolitik zu harmonisieren. Während Budapest und Bratislava eine vergleichsweise milde Position gegenüber Russland einnehmen, gehören Prag und Warschau zu den vehementesten Kritikern der russischen Aggression in Europa. Vor Kurzem hatten sowohl der slowakische als auch der ungarische Außenminister in der Türkei Gespräche mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow geführt, der EU-Sanktionen unterliegt.

Radosław Sikorski und Jan Lipavsky haben sich indes vor Kurzem einem gemeinsamen Artikel für eine verstärkte Unterstützung der Ukraine ausgesprochen. Sie betonen: „Wir stehen vor einer klaren Entscheidung - entweder eine besiegte russische Armee an der Ostgrenze der Ukraine oder eine triumphierende, selbstbewusste russische Armee an den Toren der NATO.“ Die Minister plädieren dafür, eingefrorene russische Vermögenswerte für den Kauf von Munition für die Ukraine zu nutzen.

Kürzlich hat der polnische Außenminister angekündigt, dass Polen sich an einer tschechischen Initiative zur Beschaffung von 800.000 Stück Munition beteiligen wird, die bald an die Ukraine geliefert werden.

Vor seiner Abreise nach Prag trifft Sikorski heute in Warschau mit dem litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis zusammen.

IAR/adn